Working Paper Vol. 23
Schritte der europäischen Integration haben Grenzregionen immer stärker von der einstigen Peripherie ins Zentrum geführt – mit vielfältigen Grenzüberschreitungen und Verflechtungen. Das vorliegende Working Paper rückt die Region SaarLorLux innerhalb der sog. Großregion in den Fokus der Betrachtung und beleuchtet Praktiken der gelebten grenzüberschreitenden Kooperation im Jahr 2024, ausgehend von quantitativen Erhebungen auf kommunaler Ebene im Saarland, im département Moselle und dem Großherzogtum Luxemburg, flankiert durch qualitative Tiefeninterviews mit Kommunalvertreter:innen der drei Teilregionen. Die Ergebnisse zeigen, dass die kommunalen Entscheidungsträger:innen Europa in hohem Maße mit offenen Grenzen, der Währungsunion und Solidarität/Zusammenhalt assoziieren und dahingehend die These von Grenzregionen als Laboratorien europäischer Integration durchaus in hohem Maße teilen, doch auch noch Hürden wahrnehmen. Die Verbundenheit mit Europa und der Grenzregion fällt ebenfalls entsprechend hoch aus – noch einmal stärker in Kommunen in direkter Grenzlage. Vorteile der grenzregionalen Lage sind präsent, doch hat die Covid-19-Pandemie gewisse Spuren hinterlassen, die noch nicht wieder alle beseitigt sind. Künftige grenzüberschreitende Zusammenarbeit bedarf in diesem Lichte weiterer Positiventwicklungen, damit Europa hier vor Ort noch stärker mit Leben gefüllt werden kann.