Border Realities: From “Humanitarian Interventions” to Migrant Deaths: The Legitimation of Violence through Law
Border Realities: From “Humanitarian Interventions” to Migrant Deaths: The Legitimation of Violence through Law
In ihrem Online-Vortrag untersucht Shoshana Fine, wie liberale Demokratien Gewalt mit geltendem Recht legitimieren. Von sogenannten „humanitären Interventionen“ bis hin zum Tod von Migrierenden auf See zeigt die Referentin, wie Gewalt als gerechtfertigt, rational und unvermeidlich inszeniert wird über den Verweis auf die universelle, logische und objektive Form geltenden Rechts. Sie untersucht erstens die sogenannte humanitäre NATO-Intervention in Libyen (2011) sowie das im Ärmelkanal tödlichste Schiffsunglück (2021), bei dem Migrierende auf dem Weg nach Großbritannien ums Leben kamen. In beiden Fällen wird deutlich gemacht, wie politische Akteure in Frankreich geltendes Recht einsetzen, um Gewalt zu legitimieren.
09/12/2025
16.00-17.30
Online, WebEx
Anmeldung hier
Shoshana Fine ist Associate Professor für Politikwissenschaft an der ESPOL, der Katholischen Universität Lille, und Fellow am Institut Convergences Migrations. Ihr Forschungsinteresse gilt Migration, politischer Gewalt und dem Völkerrecht. Ihr neues Buch „La violence au nom de la loi“ (mit Thomas Lindemann) erscheint bei Presses de Sciences Po.
Die Ausgabe 2025/2026 von „Border Realities“ wird von Frédérique Morel-Doridat (UniGR-CBS, Université de Lorraine) und Damien Simonneau (INALCO, Paris) organisiert und geleitet. Die Vortragsreihe ist öffentlich und richtet sich an Forschende, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit.
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