ESPON CROSSGOV – Governance-Mechanismen für grenzüberschreitende funktionale Räume

Das ESPON-Projekt CROSSGOV (2024-2026) untersucht grenzüberschreitende funktionale Räume im europäischen Kontext und ihre Rolle bei der Förderung territorialer Integration und Konvergenz. Trotz zahlreicher Instrumente zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit – von wirtschaftlichen und institutionellen bis hin zu funktionalen Ansätzen – bestehen weiterhin erhebliche rechtliche, administrative, politische und kulturelle Hürden. Eine zentrale Herausforderung bleibt die Entwicklung wirksamer Governance-Mechanismen, die der Vielfalt der europäischen Grenzregionen gerecht werden.

Ziel des Projekts ist es, ein umfassendes Verständnis für die Entstehung, Entwicklung und Steuerung grenzüberschreitender funktionaler Räume zu fördern. Dabei werden theoretische Ansätze und empirische Befunde zusammengeführt sowie eine multidimensionale Analyse (räumlich, wirtschaftlich, sozial, kulturell, institutionell) durchgeführt. Auf dieser Grundlage sollen kontextsensible und bottom-up-orientierte Governance-Modelle entwickelt werden, um bestehende Hindernisse zu überwinden und das Integrationspotenzial der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu stärken.

 

ESPON CROSSGOV


Zentrale Forschungsfragen

  • Wie lassen sich grenzüberschreitende funktionale Räume so definieren, dass sie die Vielfalt der Grenztypen (Gebirge, Flüsse, maritime Räume) abbilden und gleichzeitig politische Prozesse unterstützen, die das alltägliche Leben der Menschen verbessern? Wie können theoretische Definitionen mit den Alltagsrealitäten in diesen Räumen in Einklang gebracht werden?
  • Welche Methoden eignen sich, um grenzüberschreitende funktionale Räume unter Berücksichtigung vorliegender räumlicher Daten, unterschiedlicher politischer Ansätze und bestehender Lücken bei vergleichbaren Datensätzen zu identifizieren und zu beobachten?
  • Welche Faktoren sind für die Entwicklung grenzüberschreitender funktionaler Räume auf europäischer Ebene am wichtigsten und welche Herausforderungen gibt es? Welche Hindernisse erschweren weiterhin eine wirksame Governance und welche lokalen Potenziale bleiben ungenutzt?
  • Welche Governance-Modelle existieren bereits und wie können diese an die spezifischen institutionellen und territorialen Kontexte verschiedener Grenzregionen angepasst werden? Wie können Governance-Systeme die Dynamiken im grenzüberschreitenden Kontext (z. B. nach der Corona-Pandemie) besser abbilden und wie lässt sich Kohärenz zwischen unterschiedlichen Ebenen und Sektoren sicherstellen?
     

Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Ergebnisse erarbeitet, darunter eine Datenbank, ein interaktiver Atlas mit Regionalprofilen, eine Reihe von Berichten auf gesamteuropäischer Ebene sowie einzelne Fallstudien und ein Governance-Kompendium.
 

Räumliche Abdeckung und Fallstudien

Das Projekt umfasst den gesamten ESPON-Programmbereich einschließlich interner und externer Grenzen. Diese werden anhand von zehn spezifischen Fallstudien untersucht. Eine dieser Fallstudien wird in der Großregion durchgeführt.
 

Beteiligung des UniGR-CBS

Estelle Evrard und Isabelle Pigeron-Piroth von der Universität Luxemburg (UniGR-CBS) führen die Fallstudie zur Großregion durch und wirken an der Querschnittsanalyse zu Governance-Mechanismen in EU-Grenzregionen mit. Unterstützt werden sie von Beate Caesar, die als externe Expertin für die RPTU Kaiserslautern-Landau (UniGR-CBS) tätig ist.
 

Projektleitung und Partner

Projektleitung: Friedrich-Alexander University Erlangen-Nürnberg (FAU) 
 

Projektpartner

  • Austrian Institute for Spatial Planning (ÖIR)  
  • Central European Service for Cross-Border Initiatives (CESCI)  
  • The Association of European Border Regions (AEBR) 
  • Politecnico di Torino (POLITO)  
  • Technische Universität Wien (TU Wien) 
  • University of Helsinki  
  • University of Luxembourg  
  • Palacký University Olomouc (UPOL)  


Weitere Informationen: Espon-Webseite


Kontakt

Estelle Evrard

Department of Geography and Spatial Planning

Universität Luxemburg
Isabelle Pigeron Piroth

Department of Geography and Spatial Planning

Universität Luxemburg
Beate Caesar

Fachbereich Raum- und Umweltplanung
Fachgebiet Internationale Planungssysteme

Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau