Impacts du travail frontalier sur le développement des villes et villages lorrains situés à proximité de la frontière

Impacts du travail frontalier sur le développement des villes et villages lorrains situés à proximité de la frontière

Grenzraum
Frankreich, Lothringen, Luxemburg
Sprache(n)
Französisch
Einleitung

Dieser Artikel ist den Auswirkungen der Grenzarbeit auf die territoriale Entwicklung in Lothringen gewidmet.

Zusammenfassung

Die Grenzarbeit hat einen unbestreitbaren Einfluss auf die Entwicklung der Gebiete zu beiden Seiten der Grenze. Dieser Artikel fasst mit einem Blick auf die lothringischen Dörfer und Städte, in denen ein Großteil der Arbeitspendler_innen nach Luxemburg lebt, die Auswirkungen sowie die politischen Antworten bezüglich des stetigen Anstiegs der Anzahl von Grenzarbeiter_innen zusammen. Nach einer Vorstellung der Entwicklung der Anzahl von Grenzarbeiter_innen in Lothringen wird die Wahrnehmung der Auswirkungen dieser Entwicklungstendenz auf die territoriale Entwicklung in der lokalen, interkommunalen, regionalen, nationalen und europäischen Politik zusammengefasst. Unter dem Titel „lokale Dynamiken“ werden die Verbesserung der Erreichbarkeit der Territorien, der Anstieg des Wohnungsbaus, die Entwicklung der Dienstleistungen und Einrichtungen sowie der Finanz- und Steuerunterstützungen diskutiert. Es ist festzustellen, dass die Auswirkungen je nach Gebiet Ungleichheiten aufweisen und starke Disparitäten entstehen. Reflexionen über Entwicklungsperspektiven werden vorgestellt.

Inhalt

In diesem Beitrag werden die Auswirkungen der Grenzarbeit auf die territoriale Entwicklung in Lothringen diskutiert. Die Autorin beginnt mit einer grundsätzlichen Einleitung in die Folgen der europäischen Integration und der Grenzarbeit auf die Raumordnung. Der Kontext Lothringens und der nach Luxemburg pendelnden Grenzarbeiter werden detailliert vorgestellt. Eine der wichtigsten Feststellungen ist die Tatsache, dass „die Grenzarbeiter_innen die Entwicklung dieser Gebiete < steuern >“ (S. 299). Diese Entwicklung bedarf einer Koordinierung seitens des Politiker_innen, die sich im Hinblick auf die Verteilung der Kompetenzen und der Befugnisse als schwierig erweist. Dennoch beobachtet die Autorin ein wachsendes Bewusstsein auf unterschiedlichen politischen Ebenen. So wird der Aspekt des „Grenzgängers“ in den lokalen und interkommunalen Stadtentwicklungsunterlagen (Kommunalkarte, lokaler Urbanisierungsplan und Territoriales Kohärenzschema) berücksichtigt. Einige Regional- und Nationalpolitiker äußern die Notwendigkeit der Anerkennung des grenzüberschreitenden Aspekts in der Region (Projektverträge 2007-2013, Studien des Wirtschafts-, Sozial- und Umweltrats Lothringen, strategische staatliche Aktionsprojekte in der Region Lothringen, Raumordnungsrichtlinie). Die Entwicklung der grenzüberschreitenden Agglomeration Esch-sur-Alzette-Belval/Villerupt/Audun-le-Tiche stellt eine Operation nationalen Interesses dar und die Region Lothringen ist Teil verschiedener Institutionen wie etwa des „Gipfels der Großregion“ oder des „Interregionalen Parlamentarischen Rats“. Seitens der Europäischen Union wurden zahlreiche Instrumente zur Förderung der grenzüberschreitenden Kooperation bereitgestellt.

Unter dem Titel „lokale Dynamiken“ werden die Verbesserung der Erreichbarkeit der Territorien, der Anstieg des Wohnungsbaus, die Entwicklung der Dienstleistungen und Einrichtungen sowie der Finanz- und Steuerunterstützungen diskutiert. So ist festzustellen, dass die Mehrheit der Fahrten der Grenzarbeiter_innen mit dem privaten Auto erfolgt. Um die grenzüberschreitende Mobilität zu vereinfachen wurde eine bessere Koordination der Verkehrspolitik umgesetzt. Um diese Kooperation zu illustrieren werden mehrere Beispiele vorgestellt. Die Wohnungswirtschaft wird als Wachstumsquelle angesehen, hat jedoch auch negative Auswirkungen wie die Erhöhung der Immobilienpreise. Das Bevölkerungswachstum impliziert einen hohen Bedarf an Einrichtungen und Dienstleistungen. Die aus diesem Wachstum resultierenden Neubauten führen zu einer Erhöhung der Bemessungsgrundlagen der Grundsteuer und der Wohnsteuer. Allerdings wird häufig eine Aufteilung der Steuermittel der (in Luxemburg besteuerten) Arbeitnehmer_innen gewünscht, um die Belastungsverteilung zu lösen. Trotz vieler Vorteile muss festgestellt werden, dass die Vorzüge je nach Gebiet ungerecht verteilt sind und dass sich bedeutende Disparitäten entwickeln. Es werden Ansätze für Entwicklungsperspektiven der Kommunen, wie etwa die interkommunale Kooperation oder die Schaffung „europäischer Zusammenschlüsse territorialer Kooperation“ vorgeschlagen. Die Autorin hebt die Bedeutung einer guten Kommunikation zwischen den politischen Ebenen für die Definition einer „speziell europäische Raumordnung“ hervor.

Inhalt

  • Einleitung: Von der Notwendigkeit einer „speziell europäischen Raumordnung“
  • Die lothringischen Grenzarbeiter_innen: mehr als die Hälfte der aktiven Bevölkerung in den grenznahen Gemeinden
  • Ein wachsendes Bewusstsein der lokalen, regionalen, nationalen und europäischen Politiker_innen hinsichtlich der Auswirkungen der Grenzarbeit auf die territoriale Entwicklung
  • Ein entscheidender Platz in der lokalen und interkommunalen Politik
  • Regionale und nationale Politiker_innen
  • Bereitstellung einer Vielzahl von Instrumenten durch die Europäische Union
  • Die Grenzarbeit als Grund für einen neuen lokalen Dynamismus
  • Verbesserung der Erreichbarkeit der Territorien
  • Wachstum im Wohnungsbau
  • Entwicklung der Dienstleistungen und Einrichtungen
  • Finanz- und Steuerhilfen
  • Ungleiche Auswirkungen auf die Gebiete
  • Schaffung bedeutender Disparitäten in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung
  • Territorien in Schwierigkeiten
  • Überlegungen zu Perspektiven der Entwicklung grenznaher lothringischer Gemeinden im Hinblick auf die erwartetete Entwicklung der Grenzarbeit
  • Eine Vielzahl zu lösender Aufgaben in Bezug auf die territoriale Kohäsion
  • Aufrechterhaltung des zuweilen stark beeinträchtigten wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts
  • Ergebnis: eine in den nächsten Jahren zunehmende Abhängigkeit im Hinblick auf die Grenzarbeit
Fazit

Die Grenzarbeit hat Auswirkungen auf die territoriale Entwicklung der Städte und Dörfer in Lothringen. Diese Gebiete sind wirtschaftlich von der ausländischen wirtschaftlichen Entwicklung abhängig geworden. Die Tatsache, dass sich die Kommunen auf die Wohnwirtschaft konzentrieren, schafft Schwachpunkte. Die Territorien sollten eine wirtschaftliche Diversifizierung erreichen. Um diese Entwicklung harmonisch zu gestalten, muss eine Koordination zwischen den unterschiedlichen politischen Ebenen garantiert und eine „spezielle europäische Raumordnung“ definiert werden.

Kernaussagen
  • Einige Gebiete profitieren von der Grenzarbeit, andere nicht.
  • Einige lothringische Städte und Dörfer sehen sich mit einer sozio-räumlichen Trennung konfrontiert.
  • Teilweise ist die Integration der neuen Bevölkerung schwierig.
  • Die Tatsache, dass sich die Kommunen auf die Wohnwirtschaft konzentrieren, schafft Schwachpunkte.
  • Die Autorin hebt die Bedeutung einer guten Kommunikation zwischen den politischen Ebenen für die Definition einer „speziell europäische Raumordnung“ hervor.
Leitung

Marie-France Gaunard-Anderson

Beiträge

Rachid Belkacem und Isabelle Pigeron-Piroth

Ansprechpartner

Rachid Belkacem

Fonction
Maitre de conférences
Organisation
Université de Lorraine, France
Erstellungsdatum
2018
Datum
Erschienen in
Belkacem, R., & Pigeron-Piroth, I., 2012, Le travail frontalier au sein de la Grande Région Saar-Lor-Lux.
Verlag
Nancy : Presses universitaires de Nancy - Editions Universitaires de Lorraine
Identifikationsnummer

ISBN: 978-2-81-430137-5