urban borders

Working Paper Vol. 19

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Zusammenfassung

Die zentralen Stadtviertel von San Diego befinden sich inmitten einer von der Stadtverwaltung und privaten Akteuren geführten Entwicklungsphase, die sich allmählich von einem Stadtviertel zum anderen erstreckt und langsam einkommensschwache Gemeinschaften in 'angesagte' Orte für wohlhabende Bevölkerungsgruppen verwandelt. Dies trifft insbesondere auf das Viertel North Park zu, das in den letzten Jahrzehnten umgestaltet wurde und vor Kurzem begonnen hat, sich ostwärts über zwei innerstädtische Autobahnen in die große hispanische und asiatisch-amerikanische Gemeinschaft von Mid-City auszudehnen. Insbesondere entlang der großen Geschäftsstraßen, die die beiden Gemeinschaften verbinden, werden zuvor produzierte und gewohnte Unterschiede derzeit neu verhandelt - sozial und funktional, aber auch wirtschaftlich, symbolisch und architektonisch -, was die Entstehung einer (zeitlichen) hybriden Zwischenzone bedingt, die gleichzeitig Teil des einen und des anderen Stadtteils ist. Diese Veränderungen sind mit städtischen und privaten Entwicklungsanstrengungen verbunden und haben für die Bewohner:innen von North Park und Mid-City gleichermaßen eine erhebliche alltägliche Bedeutung. Allerdings wurden diese Prozesse bisher nicht eingehend analysiert. Unsere Arbeit schließt diese Lücke, indem sie einen theoretischen Rahmen für multidimensionale Grenzprozesse entwickelt, der der facettenreichen Komplexität dieses Übergangs- und zeitlichen Borderlands Rechnung trägt. Auf der Grundlage dieses Rahmens werden empirische Ergebnisse aus einer Mixed-Methods-Forschungsstudie (unter anderem qualitative Interviews und partizipative Beobachtungen), die zwischen 2019 und 2022 durchgeführt wurden, verwendet, um nachzuverfolgen, wie San Diegos fortschreitender Trend der städtischen Umgestaltung die multidimensionale Verschiebung, Durchdringung und Neuverhandlung von Grenzen und somit die Entstehung eines hybriden urbanen Borderlands zwischen North Park und Mid-City vorantreibt.

Miniature
Zusammenfassung

Dieser Beitrag erörtert die Entstehung von Grenzen im Kontext der Stadtentwicklung von Berlin (Deutschland) und Budapest (Ungarn). Er begreift städtische Grenzen als gesellschaftliche Geg-ebenheiten, die mancherorts als Ergebnis sozialer Beziehungen entstehen und städtische Räume verändern. Diese abgegrenzten Räume markieren eine räumlich-soziale Unterscheidung und werden laufend immer wieder (neu) erschaffen und ausgehandelt. Städtische Grenzen tragen zur Entstehung eines Ortsgefühls bei und werden in den Prozessen der Ortsgestaltung geschaffen, die sich auf den Grenzmechanismus der Zuweisung, der Aneignung und Repräsen-tation von Orten beziehen.