Die Großregion Saar-Lor-Lux - auf dem Weg zu einer grenzüberschreitenden Supraregionalisierung ?

Zusammenfassung und Hintergrund

Grenzräume werden oft als « Versuchslabore für europäische Integration » dargestellt. Aber welche Aussagekraft kann der Begriff der ‘grenzüberschreitenden Region’ über alle Diskurse und Symbolik hinweg erlangen? Die vorliegende Monographie, die  das Ergebnis einer Doktorarbeit ist, legt die Herausforderungen dar, die der Aufbau einer grenzüberschreitenden Governance in sich birgt. Dabei konzentriert sich die Analysearbeit insbesondere auf das Fallbeispiel der Großregion.

Fragestellungen und Themen

Im Innern von Grenzräumen kristallisieren sich solche Herausforderungen wie die Regionalisierung und die Territorialität besonders heraus – wobei deren Grenzlinien unaufhörlch in Frage gestellt werden. Sie sind der Schauplatz des europäischen Binnenmarkts und sind umso mehr von funktionalen Verflechtungen geprägt, je differenzierter sich der Zuschnitt ihrer wirtschaftlichen, steuerlichen oder sozialen Gegebenheiten darstellt. Gleichzeitig macht die europäische Regionalpolitik die Grenzräume zu Akteuren, die unmittelbar am System einer Mehrebenen-Governance mitwirken. Somit sind horizontale und vertikale Herausforderungen miteinander verflochten.

Das Vorhaben, im Inneren der Großregion eine grenzüberschreitende, polyzentrische Metropolregion zu bilden, wird als symptomatisch für das ‘Rescaling’ regionaler Fragen auf grenzüberschreitender Ebene angesehen.

Indem die Region als zukunftsträchtiger Ort der Identitätsbildung und des territorialen und institutionellen Aufbaus definiert wird, deckt dieses Werk die spezifischen Punkte dieses Prozesses im grenzüberschreitenden Kontext auf und hinterfragt sie gleichzeitig. Es unterscheidet dabei zwischen inter- und supraregionaler Kooperation und hinterfragt somit die Fähigkeit eines Grenzraums, eine ad-hoc-Kooperation zu verwirklichen, die nicht einfach nur aus der Zusammenfügung seiner ursprünglichen Mitglieder besteht. Die vorliegende Studie stützt sich auf die Analysierung von Diskursen sowie eine Operationalisierung der Konzepte von grenzüberschreitender Territorialität und supraregionaler Institution.  Es wird insbesondere der Sinngehalt der EVTZ (Europäische Vereinigung für territoriale Zusammenarbeit) analysiert, einem europäischen Instrument, das der Kooperation eine rechtliche Grundlage verleiht.

Schlüsseltetappen

  • Rezension : nonfiction.fr ; Revue Géographique de l’Est
  • Präsentation in der Öffentlichkeit: Maison de la Grande Région, Esch sur Alzette
  • Presseecho : Tageblatt; L’Essentiel

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Kontakt

Estelle Evrard

Department of Geography and Spatial Planning

Universität Luxemburg