Les espaces frontaliers, des espaces à la marge ?
Les espaces frontaliers, des espaces à la marge ?
Dieses Kapitel des Werks untersucht die Randlage der grenzüberschreitenden Räume und zeigt die Relativität der verschiedenen Situationen je nach den räumlichen Analysemaßstäben.
Inwiefern sind die Grenzräume Räume in Randlage? Dieses Kapitel betont die Relativität der Randlage der Grenzen in Abhängigkeit von den berücksichtigten räumlichen und zeitlichen Maßstäben. Die mehrdeutige Beziehung zwischen Rand und Grenze wird zunächst durch verschiedene emblematische Fälle in Frankreich und Europa angesprochen. Eine Veränderung des Maßstabs ist somit notwendig, um die Art der Randlage zu betrachten, was anschließend durch einen mehrskaligen Ansatz der Grenzräume gezeigt wird, zwischen der EU insgesamt und den grenzüberschreitenden Räumen in Nordostfrankreich. Diese Elemente ermöglichen schlussfolgernd die Definition der Randlage.
Kontext. Das Buch La France des marges [Die Randlagen Frankreichs], das dieses Kapitel beinhaltet, wurde veröffentlicht, um eine Frage zu beantworten: Die Frage der „Randlagen“ war ein Thema der Aufnahmeprüfung des CAPES und des Staatsexamens in Geschichte und Geografie in Frankreich in den Jahren 2017 und 2018 (Auswahlverfahren für Sekundarschullehrer in Frankreich). Zu den zahlreichen Arten von Randlagen innerhalb des Raumes haben die wissenschaftlichen Herausgeber des Buches, Martine Candelier-Cabon und Solène Gaudin, ein Kapitel der Frage der nationalen Grenzen gewidmet, dessen Umsetzung sie Grégory Hamez und Frédérique Morel-Doridat anvertraut haben. Das Ziel dieses Kapitels ist somit das Aufzeigen von Elementen leicht verständlicher und vermittelbarer Kenntnisse für die Zielgruppe der Studierenden in der Lehrerlaufbahn.
Methodik. Die Autoren dieses Kapitels haben zwei verschiedene Ansätze beim Verfassen gewählt:
- Einen theoretischen und bibliografischen Ansatz der Auflistung der wichtigsten wissenschaftlichen Arbeiten, die jetzt bereits zu diesem Thema verfasst worden sind. Dies ermöglichte eine Diskussion der Frage der Randlagen an den Grenzen allgemein, ein Aufzeigen der Vielzahl an Situationen auch im nicht-europäischen Kontext sowie eine Betonung der Wichtigkeit der Relativierung abhängig von den räumlichen Analysemaßstäben.
- Einen Ansatz der statistischen und kartografischen Untersuchungen auf der Ebene der gesamten Europäischen Union (auf der Ebene NUTS2) sowie auf der Ebene der grenzüberschreitenden Räume zwischen Frankreich, Belgien, Luxemburg und Deutschland (angepasstes Niveau LAU1/2). Die Autoren besprechen die Bildung von Peripherien, indem sie sich auf die bestehende Literatur stützen, die Entwicklungsrate der Bevölkerung innerhalb von 20 Jahren (1991-2011) und die Migration in einem aktuelleren Zeitraum (2009-2014) einbeziehen – wobei diese beiden Variablen ermöglichen, eine langfristige Tendenz für eine Generation sowie eine kurzfristige Tendenz hinsichtlich der Attraktivität/Abschreckung zu zeichnen.
Die Hauptergebnisse sind das Aufzeigen der unterschiedlichen Wahrnehmung der Randlage der Grenzräume gemäß dem räumlichen Analysemaßstab sowie die Unterscheidung von den Fällen der Marginalisierung an der Grenze, die sowohl Lager mit (legalen oder nicht legalen) Flüchtlingen und entvölkerte Räume beinhalten können.
Betreffend die entvölkerten Räume erscheint auf der Ebene der Europäischen Union insgesamt die Grenzlage kein Faktor der Bildung von Peripherien zu sein. Die osteuropäischen Länder haben besondere Schwierigkeiten, sowie auch gewisse Regionen in anderen Ländern, aber im Allgemeinen handelt es sich um strukturelle Schwierigkeiten, deren Gründe in der Wirtschaft (industrielle Umstellung) oder auf nationaler Ebene (Verschlechterung der Situation im ganzen Land) zu finden sind.
Die gleiche Logik besteht auf lokaler Ebene für die grenzüberschreitenden Räume in Nordostfrankreich. Die Fragen der industriellen Umstellung oder des Rückgangs der Landwirtschaft scheinen wichtige Faktoren der Abschreckung für einen bestimmten Ort zu sein (negative Migration), mit Unterschieden je nach Herkunftsland: Man stellt für alle französischen großen und mittelgroßen Städte eine Periurbanisierung, einhergehend mit einem Rückgang der Bevölkerung in den Stadtzentren und des Wachstums der Räume in einem Umfeld von 40 km, fest; umgekehrt wachsen in Deutschland die Stadtzentren zum Nachteil der Peripherie, während in Luxemburg und in einem kleineren Teil der Wallonie alle Räume an Bevölkerung gewinnen.
Laboratoire LOTERR EA 7304, Centre de recherche en géographie, Université de Lorraine
9782753555372