Beschäftigung - Ausbildung - Wirtschaft


In Kürze: Kulturelle, ökonomische und demographische Diversität birgt Herausforderungen, aber auch enorme Potentiale für die Entwicklung von grenzüberschreitenden Regionen. Sie zu erschließen bedeutet unterschiedliche Systeme in den Bereichen Bildung, Beschäftigung, Wirtschaft etc. intelligent zu vernetzen und zusammenzuführen. Mit diesem Ziel werden in diesem Arbeitsschwerpunkt die Bedingungen und konkreten Umsetzungen von grenzüberschreitenden (Aus-)Bildungskooperationen und ihre Effekte auf grenzüberschreitende Beschäftigung und Wirtschaftsaktivität untersucht. Die Untersuchungsergebnisse sollen Aufschluss geben über Systemunterschiede, Kooperationspotentiale und -praktiken und einen Mehrwert liefern im Hinblick auf ihre Übertragbarkeit und regionale Entwicklungsperspektiven.


 

Die Diversität grenzüberschreitender Regionen in Bezug auf Kultur, wirtschaftliche und demographische Entwicklung eröffnet ein Potential für deren Entwicklung. Durch situative und flexibilisierte Mobilisierung und Kombination von Wissens- und Bildungssystemen und der Arbeitsmärkte kann ein die Entwicklung von grenzüberschreitenden Regionen begünstigender Wissensmehrwert und eine wirtschaftliche Entwicklung generiert werden. D.h. es besteht das Potential, dass die prekär-periphere Lage von Grenzregionen ins Positive gewendet werden kann.

Ziel der geplanten Forschungen ist es, grenzüberschreitende (Aus-)Bildungskooperationen in ihrer Entstehung und Implementierung zu analysieren und diese selbst als Lernprozesse zu verstehen sowie ihre Aus- und Einwirkung auf die grenzüberschreitenden Arbeitsmärkte und Wirtschaftsverflechtungen. Dabei sollen Möglichkeiten und Risiken der Übertragung von und auf andere Regionen herausgearbeitet werden. Folgende Konzepte sollen eingesetzt werden:

  • Regionales Lernen („Learning Regions“ (z.B. Gustavsen, B./B. Nyhan/R. Ennals 2007)),
  • Policy and Knowledge Mobilization (räumliche, zeitliche bzw. intersektorale Mobilisierung (z.B. Peck/Theodore 2010; Temenos/McCann 2013)),
  • dynamische Regionskonzepte der New Regional Geography (Regions as processes),
  • grenzüberschreitende Netzwerkanalysen sowie Border Studies (De- und Re-Bordering-Prozesse).

Ferner geht es in diesem Arbeitsschwerpunkt des UniGR-Center for Border Studies um die Beschreibung und analytische Dokumentation von Arbeitsmärkten, Wirtschaftssektoren und deren Akteure, Schulischen Ausbildungssystemen, -programmen, Universitärer Ausbildung, Berufsausbildung, Fort- und Weiterbildung beidseits der Staatsgrenzen sowie um grenzübergreifende Kooperationsansätze und -formen.

In diesem multidisziplinären Arbeitsschwerpunkt des UniGR-Center for Border Studies sind bisher vor allem Wissenschaftler aller Karrierepositionen aus den Regionalwissenschaften/Geographie, Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaft, Soziologie, Bildungswissenschaft und Sprachwissenschaft involviert. Es bestehen Bezüge zu alle anderen Arbeitsschwerpunkten des UniGR-Center for Border Studies.

Literatur

  • Gustavsen, B./B. Nyhan/R. Ennals (eds.) (2007): Learning together for local innovation: promoting learning regions. (=Cedefop Reference series; 68). Luxembourg: Office for Official Publications of the European Communities).
  • Peck, J./N. Theodore (2010): Mobilizing policy: Models, methods, and mutations. - Geoforum 41, 169-174.
  • Rutten, R. (Ed.) (2007): The Learning Region Foundations, State of the Art, Future. Cheltenham: Edward Elgar.
  • Temenos, C. /E. McCann (2013): Geographies of Policy Mobilities. - Geography Compass 7/5, 344-357.