Sozialer und territorialer Zusammenhalt in der Großregion (2021)
7. Forum Großregion
4. November 2021, 13-17.00 Uhr, online (Zoom)
Die Großregion ist ein historisch gewachsenes Gebiet mit heute über 11 Millionen Einwohner*innen und 250.000 Grenzpendler*innen. Die Menschen des grenzüberschreitenden Raums profitieren von zahlreichen Verflechtungen, zugleich sind sie aber mit verschiedenen Lebenswirklichkeiten sowie unterschiedlichen ökonomischen Realitäten und politisch-administrativen Funktionsweisen konfrontiert. Die soziokulturelle und sozioökonomische Vielfalt ist besonders während der Pandemie in der Großregion spürbar geworden.
Das siebte Forum Großregion konzentrierte sich daher auf den sozialen und territorialen Zusammenhalt in der Großregion und fragte nach den damit verbundenen Herausforderungen für Einwohner*innen und Akteure. Diese betreffen Fragen des Sprachenlernens, politische Strategien der Mehrsprachigkeit oder die Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls der Bürger*innen zur Großregion. Außerdem gilt es die Akteure für soziökonomische Entwicklungen in den Nachbarregionen und ihre Potentiale für eine integrierte Raumentwicklung im partizipativen Prozess zu sensibilisieren. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Grenzgänger und andere Arbeitnehmer konnten teilweise mit Kurzarbeit und Telearbeit abgefangen werden, sie bleiben aber eine Herausforderung für den sozialen Zusammenhalt in der Großregion.
Die Leitperspektive des sozialen und territorialen Zusammenhalts wurden auf dem siebten Forum Großregion entlang von drei Fragen diskutiert:
- Welche Rolle spielen Identitäten und Mehrsprachigkeit für einen grenzüberschreitenden Zusammenhalt?
- Wie können Kohäsionsstrategien in der grenzüberschreitenden Raumordnung aussehen?
- Welche Lehren können aus der Pandemie für den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt gezogen werden?
Grenzüberschreitende Identitäten in der Großregion? |
L’aménagement transfrontalier et stratégies de cohésion |
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Die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt und die grenzüberschreitende Beschäftigung |
Rundtischgespräch – Herausforderungen des sozialen und territorialen Zusammenhalts in der Großregion Download |
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Referent*innen & Diskutant*innen
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Vincent Hein (Stiftung IDEA)
„Die wirtschaftliche Integration innerhalb der Großregion hat nicht automatisch zu einem besseren wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zusammenhalt geführt. Vor diesem Hintergrund müssen neue Ziele und Instrumente für die Politik der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit entwickelt werden."
Alexa Himbert (Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle)
„Die Grenzgängermobilität ist eine treibende Kraft in unserer Region und leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration und zum sozialen und territorialen Zusammenhalt in der Großregion."
Jean Salque (Institut der Großregion)
„Die Gesundheitskrise hat die starke Verflechtung der Gebiete in der Großregion sowie die Einschränkungen des derzeitigen Entwicklungsmodells deutlich gemacht."
Charlotte Schneiders (Zukunftsforum junger BürgerInnen der Großregion)
„Die Stimme der Jugend muss in der Entwicklung der Großregion größeres Gehör finden. Ohne Partizipation keine Identifikation!"
Marie-Josée Vidal (Ministerium für Energie und Raumentwicklung)
„Die Raumordnungspolitik auf der Ebene der Großregion muss den Bürger in den Mittelpunkt stellen, um ihm eine optimale Lebensqualität zu bieten und ihm sowohl private als auch berufliche Entfaltung in einem Lebensumfeld zu ermöglichen, in dem Stadt und Natur eine Einheit ergeben. Dieser Ansatz berücksichtigt konkret aktuelle und zukünftige soziale und ökologische Fragen: Das Streben nach Optimierung der Lebensqualität und die rationelle Nutzung der Ressourcen eines Gebiets sind der Grundstein für einen erfolgreichen sozialen und territorialen Zusammenhalt."
Florian Weber (Universität des Saarlandes)
„Die Covid-19-Pandemie hat vor Augen geführt, wie stark die Großregion bereits eng verflochten ist, gleichzeitig aber grenzüberschreitender Zusammenhalt eine große Zukunftsaufgabe bleibt."
Christian Wille (Universität Luxemburg)
„Grenzüberschreitende Lebens- und Arbeitswelten integrieren das Andere im Eigenen. Offene Grenzen, Mobilität und Sprachen sind daher unverzichtbar für grenzüberschreitende Identitäten."
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Programm
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Moderation: Guy Keckhut
13-13:30 Uhr | Begrüßung und Einleitung
Minister Claude Turmes (Ministerium für Energie und Raumentwicklung)
Christian Wille (UniGR-Center for Border Studies, Universität Luxemburg)
13:30-15:00 Uhr | Vorträge – Herausforderungen des sozialen und territorialen Zusammenhalts in der Großregion
- Grenzüberschreitende Identitäten in der Großregion?
Christian Wille (UniGR-Center for Border Studies, Universität Luxemburg) - L’aménagement transfrontalier et stratégies de cohésion
Marie-Josée Vidal (Ministerium für Energie und Raumentwicklung) - Die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt und die grenzüberschreitende Beschäftigung
Alexa Himbert (Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle)
Pause
15:15-16:30 Uhr | Rundtischgespräch – Herausforderungen des sozialen und territorialen Zusammenhalts in der Großregion
- Vincent Hein (Fondation IDEA)
- Jean Salque (Institut der Großregion)
- Alexa Himbert (Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle)
- Charlotte Schneiders (Zukunftsforum junger BürgerInnen der Großregion)
- Marie-Josée Vidal (Ministerium für Energie und Raumentwicklung)
- Florian Weber (UniGR-Center for Border Studies, Universität des Saarlandes)
16:30-16:55 Uhr | Austausch mit dem Publikum
Schlusswort
Christian Wille (UniGR-Center for Border Studies, Universität Luxemburg)
Programm als PDF runterladen hier
- Grenzüberschreitende Identitäten in der Großregion?
Plakat zum herunterladen verfügbar
Kurzbericht
Christian Wille: Sozialer und territorialer Zusammenhalt in der Großregion. Kurzbericht zum 7. Forum Großregion. UniGR-Center for Border Studies. Download
Das 7. Forum Großregion war Teil des Rahmenprogramms der European Week of Regions and Cities 2021.
Weitere Informationen hier
Eine Veranstaltung des UniGR-Center for Border Studies (Interreg VA Großregion) in Kooperation mit dem Institut der Großregion, der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle und dem Luxemburger Ministerium für Energie und Raumentwicklung.
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