In der Vortragsreihe wird untersucht, wie die in den Geistes- und Sozialwissenschaften eingesetzte Überwindung der Natur-Kultur-Unterscheidung sowie die Hinterfragung des Anthropozentrismus neue Perspektiven für die Untersuchung von Grenz(ziehung)en als natürlich-kulturelle Phänomene eröffnet. Diese Frage wird aus Sicht der Geographie, Anthropologie, Politikwissenschaft, Biologie und weiteren Disziplinen diskutiert.
Am 5. und 6. Dezember 2019 fand an der Universität Luxemburg ein internationaler Workshop zu einem aktuellen Trend in der Grenzforschung statt. Die hochkarätig besetzte Veranstaltung zielte auf Ansätze, die komplexere Betrachtungen von Grenzen ermöglichen. Der Workshop bildete den Auftakt einer zweijährigen Veranstaltungsreihe mit deutschen, französischen und luxemburgischen Partnern.
Das Centre Georg Simmel (EHESS Paris) und das UniGR-Center for Border Studies organisierten im Juni 2019 einen dreitägigen Workshop. Dort diskutierten Sozial- und Kulturwissenschaftler aus Frankreich, Deutschland und Luxemburg materielle und normative Aspekte von Grenzen.
Die Forschung im Bereich Sozialwissenschaften verwendet den Begriff Borderscape zur Beschreibung der geopolitischen Beziehungen. Es wird jedoch angeboten, die Bedeutung von Borderscape noch weiter zu fassen, nicht nur im Bezug zu den Grenzen „als solche“, sondern in einer abstrakteren und weitreichenderen Weise in Bezug auf ihre Entstehungsbedingungen. Die Konferenz sollte das Potenzial des Begriffes im Rahmen der theoretischen und konzeptuellen Diskussion hervorheben, auch in der empirischen Erforschung von Grenzphänomenen.
Das Projekt „Grenzen überwinden – GRETI Border-Kolloquien“ bestand in der Durchführung von mehreren zweitägigen Kolloquien (2015-2016) unter der Federführung der Forschergruppe GRETI – Groupement de Recherches Transfrontalières Interdisciplinaires. Ziel war es, im Rahmen des UniGR-Center for Border Studies interdisziplinäre Perspektiven auf Fragen der Grenze zu entwickeln und Kooperationen zwischen den Wissenschaftler_innen der UniGR-Partneruniversitäten zu initiieren.
Die Vortragsreihe „Atelier Bordertexturen“ versammelt Vorträge von Grenzforschenden, die sich kulturwissenschaftlich mit Grenzen auseinandersetzen. In der Reihe werden weniger Untersuchungsergebnisse vorgestellt, sondern theoretische und forschungspraktische Aspekte der kulturwissenschaftlichen Grenzforschung problematisiert. Das Atelier ist öffentlich und findet an den Universitäten des Saarlandes und Luxemburg statt.