Das Projekt wird unter der Leitung von Prof. Fellner an der Universität des Saarlandes von Grenzforscherinnen der Petro Mohyla Black Sea National University, Mykolaiv, Ukraine, durchgeführt, die derzeit als Gastwissenschaftlerin an der Universität des Saarlandes sind. Durch diese Zusammenarbeit sollen die Kooperationsbeziehungen zwischen dem UniGR-Center for Border Studies der Universität des Saarlandes und der Partneruniversität in Mykolaiv gerade in dieser schwierigen Zeit des Krieges gestärkt werden.
Dieses Projekt bietet eine neuartige Erfahrung der grenzüberschreitenden Blickwechsel von 1950 bis heute auf dem Gebiet Esch2022. Die Ergebnisse sind anhand der audiovisuellen Archive des digitalen Wandbildes "Au fil de l'Alzette... territoires et destins partagés" und der drei Workshop-Debatten zu entdecken. Am Ende dieser öffentlichen Veranstaltungen wird ein Videomapping gezeigt, das Videosequenzen aus den audiovisuellen Archiven von Frankreich und Luxemburg remixt.
Das dreijährige Projekt nimmt die Großregion Saar-LorLux+ und Brandenburg/Lebus als Kontaktzonen und Übergangsbereiche an nationalen Grenzen in den Blick. Besonders in Grenzregionen haben die Grenzschließungen und verstärkten Kontrollen im Zuge der Pandemie deutlich gemacht, wie eng verflochten die Europäische Union an ihren territorialen Nahtstellen bereits ist.
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Grenzen steht derzeit vor großen Herausforderungen. Dabei wird die starke Position der Raumwissenschaften zugunsten kulturwissenschaftlicher Perspektiven auf Grenz(raum)fragen zunehmend relativiert. Daran knüpft die in 2017 gegründete KWG-Sektion „Kulturwissenschaftliche Border Studies“ an und versucht, diese Strömung sowohl auf Ebene der Theoriebildung als auch der Analysebeispiele weiter zu entwickeln.
Das UniGR-Center for Border Studies war Partner der zweiten Weltkonferenz der Association for Borderlands Studies (ABS). Die 5-tägige Veranstaltung vom 10.-14. Juli 2018 zum Thema „Border-Making and its Consequences“ fand an der Universität Wien (AT) und der Central European University in Budapest (H) statt mit 450 Grenzforschenden aus über 50 Ländern.
Die Grenzforschung schlägt neue Wege ein, um Grenzen zu denken und zu untersuchen. Das 2020 erschienene Buch folgt dieser Entwicklung und macht eine Perspektive stark, die sich für die alltagskulturelle Erfahrung der Grenze interessiert.
Die von Wissenschaftler_innen der Viadrina Universität Frankfurt (Oder), der Universität des Saarlandes und der Universität Luxemburg ins Leben gerufene Buchreihe richtet sich an Grenzforschende der Kultur- und Sozialwissenschaften, die sowohl empirische als auch theoretische Arbeiten veröffentlichen wollen.
Die Mitglieder der Vereinigung der Lehrenden in Geschichte und Geographie (Association des Professeurs d’Histoire et de Géographie) halten regelmäßig Vollversammlungen ab in Verbindung mit einer thematisch orientierten Konferenz. Im Jahr 2019 traf sich die Vereinigung vom 23. bis 25. Oktober in Metz und Nancy und arbeitete zum Thema "La Lorraine, un territoire de fronts et de frontières". Das UniGR-Center for Border Studies (UniGR-CBS) war in vielfältiger Weise an der Programmgestaltung beteiligt.
Die Grenzforschung hat in den letzten Jahrzehnten einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen, der die Beschäftigung mit nationalstaatlichen Grenzen als unhinterfragte Erscheinungen relativiert. Die Neuorientierung stützt sich auf konstruktivistische Zugänge und fragt nach den Prozessen der Einsetzung, Relativierung, Verschiebung oder Überwindung von Grenzen.
Die 6. Jahrestagung der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft (KWG) findet vom 8.-10. Oktober 2020 an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) statt und steht unter dem Rahmenthema „B/ORDERING CULTURES: Alltag, Politik, Ästhetik“. Diskutiert werden auf der Tagung sozio-symbolische, ästhetisch-materielle und politisch-territoriale Grenz- und Ordnungsvorstellungen, ebenso wie die damit verbundenen Dynamiken.
Dieses Projekt soll die Funktion der Grenze zwischen den USA und Kanada bei der Schaffung und Festigung zweier nordamerikanischer Nationen darstellen. Es soll einen methodischen Rahmen entwickeln, der die Analyse einer Reihe historischer und literarischer Texte, Bilder, Filme und weiterer kultureller Texte ermöglicht, die als Alterna(rra)tiven, d.h. als untergeordnetes Wissen, fungieren und tief in nationalen kulturellen Vorstellungswelten begraben sind, jedoch die Kraft besitzen, in zeitgenössischen kulturellen Texten erneut aufzutauchen.
Wie entstehen grenzüberschreitende Regionen und was charakterisiert sie? Am Beispiel der Großregion SaarLorLux untersuchen die 19 Beiträger_innen des Sammelbands die gesellschaftliche Praxis an EU-Binnengrenzen. Sie diskutieren die Praktiken von institutionellen Akteuren und von Grenzraumbewohner_innen in den Bereichen Wirtschaft, Arbeitsmarkt, politische Kooperation sowie Alltag, Medien und Kultur. Der Band umfasst 16 deutsch- und französischsprachige Beiträge von 19 Autor_innen aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg.
Die grenzüberschreitende Wohnmobilität tauchte im Laufe der formellen Öffnung der europäischen Grenzen auf und wird hauptsächlich durch die nationalen Unterschiede auf den Immobilienmärkten der Grenzregionen verursacht. In den vergangenen 10 bis 15 Jahren beobachten wir beträchtliche Wohnbewegungen von Luxemburg in die Nachbarländer, die zu großen Veränderungen in der räumlichen und sozialen Zusammensetzung der Grenzstädte führen. Das Forschungsprojekt CB-RES untersucht die Erfahrungs- und Identitätskonstrukte der grenzüberschreibenden Migranten sowie der einheimischen Bevölkerung in deutschen Grenzorten.
Dieses Forschungsprojekt behandelt die Themen der Migration, der Zugehörigkeit und der Staatsangehörigkeit homosexueller Menschen mit einem Schwerpunkt auf Italien und seiner Verbindungsrolle zwischen Süden und Norden aufgrund seiner geografischen Lage an der EU-Außengrenze und aufgrund seines internen Regionalismus und Nord-Süd-Gefälles.
Es handelt sich um ein Promotionsprojekt, das im Rahmen eines Doppelpromotionsstudiums an der Universität Trier und der Universität Luxemburg durchgeführt wird (2017-2021). Thema sind die zeitgenössischen Staatsgrenzen, die aus Perspektive soziologischer Praxistheorien konzeptualisiert und am Beispiel der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in einem europäischen Fall untersucht werden. Zentrale Fragen sind dabei, wie sich Grenzen als Praktiken verstehen lassen und nach welchen praktischen Logiken Grenzen hergestellt werden.
GR-Atlas ist ein interaktiver interdisziplinärer thematischer Atlas der "Großregion SaarLorLux", die das Großherzogtum Luxemburg, die belgische Region Wallonien, die ehemalige französische Region Lothringen sowie die deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz umfasst.