Der Kontext:
Nach Träumen von einer grenzenlosen Welt gegen Ende des letzten Jahrhunderts (Ohmae 1999), einer Rebordering-Phase und einer Renaissance der Grenzen im ersten Vierteljahrhundert des 21. Jahrhunderts bringt nun der Krieg in der Ukraine, insbesondere seine landesweite Eskalation seit dem 24. Februar 2022, einen Paradigmenwechsel für die Border Studies mit sich.
Themen:
Angesichts der besonderen Rolle kultureller Produktionen in diesem Krieg und in Erwartung einer reichhaltigen kulturellen Produktion, die aus dem Trauma dieses Krieges und der Flucht und Vertreibung von Millionen von Ukrainer: innen hervorgegangen ist, wollen wir die kulturelle Konstruktion der ukrainischen Grenzen durch eine verflochtene Analyse der diskursiven, narrativen und medialen Verhandlungen ukrainisch-europäischer und ukrainisch-nordamerikanischer Identitäten beleuchten. Um Konstruktionen nationaler Identitäten zu analysieren und zu interpretieren ohne dabei in die Falle des Nationalismus zu stolpern, bedarf es verflochtener Perspektiven auch über Grenzen hinweg.
Arbeitspakete:
- WP1: Border Crossings: Ukrainische Diaspora-Literatur
- WP2: Kulturelle Grenzpolitiken in der ukrainischen und polnischen Literatur
- WP 3: Kulturelle Konstruktion der ukrainischen Grenzen in populistischen Diskursen
- WP 4: Vertriebene ukrainische und nordamerikanische Kinder
Strategische Zusammenarbeit:
Das Projekt wird unter der Leitung von Prof. Fellner an der Universität des Saarlandes von Grenzforscherinnen der Petro Mohyla Black Sea National University, Mykolaiv, Ukraine, durchgeführt, die derzeit als Gastwissenschaftlerin an der Universität des Saarlandes sind. Durch diese Zusammenarbeit sollen die Kooperationsbeziehungen zwischen dem UniGR-Center for Border Studies der Universität des Saarlandes und der Partneruniversität in Mykolaiv gerade in dieser schwierigen Zeit des Krieges gestärkt werden.
Gefördert durch die Volkswagen-Stiftung
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