Marché du travail transfrontalier : quelles équations à résoudre ?

Marché du travail transfrontalier : quelles équations à résoudre ?

Grenzraum
Großregion ; Luxemburg
Sprache(n)
Französisch
Deutsch
Einleitung

Das Heft Nr. 2 der Großregion analysiert die wachsende Schieflage auf dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt. Es befasst sich dabei mit folgenden Themen: Berufe mit Arbeitskräftedefizit, Homeoffice, die am stärksten nachgefragten Kompetenzen, Wirtschaftswachstum.

Zusammenfassung

Das Heft analysiert die Veränderungen auf dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt. Dabei stützt es sich auf verschiedene, durchgeführte Studien zu:

  • den am meisten nachgefragten Kompetenzen (Pauline Bourgeon, Laetitia Hauret, David Marguerit, Ludivine Martin - LISER, Luxemburg),
  • den Mismatches zwischen Stellenangeboten und -nachfragen (Pierre Gramme - ADEM, Luxemburg),
  • der Praxis des Homeoffice (Laetitia Hauret  - LISER, Luxemburg) mit besonderem Augenmerk auf den in Luxemburg ansässigen Arbeitnehmern (Hans Neumayr – STATEC, Luxembourg),
  • sowie den Grenzen des Wachstums in Luxemburg (Tom Haas – STATEC, Luxemburg).

In all diesen Arbeiten wird die Bedeutung einer Weiterentwicklung der Berufe mit Arbeitskräftedefizit sowie die Zunahme der Arbeit im Homeoffice als neuer Beschäftigungsform betont.

Inhalt

Dieses vom Liser herausgegebene Heft Nr. 2 der Großregion wurde von folgenden zwei Forscher*innen koordiniert: Frau Isabelle Pigeron-Piroth von der Universität Luxemburg und Herrn Raschid Belcacem von der Universität Lothringen. Es folgte auf ein erstes Heft der Großregion, das der demographischen Dynamik in der Großregion gewidmet worden war. Diese Hefte der GR möchten sich in die Kontinuität vorheriger, von EURES verfasster Hefte einreihen, die für die Akteure und Bürger der Großregion eine interessante Informationsquelle zu den grenzüberschreitenden Gegebenheiten darstellten. Zusätzlich zu einem, von den Koordinator*innen dieser Arbeit verfassten Leitartikel, umfasst dieses zweite Heft 5 relativ kurze Artikel (à jeweils 2 Seiten), die jeder für sich einen Aspekt der Veränderungen auf dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt aufgreifen. Dabei handelt es sich um folgende Artikel:

  •  Die in der Großregion am stärksten nachgefragten Kompetenzarten (Pauline Bourgeon, Laetitia Hauret, David Marguerit, Ludivine Martin - LISER, Luxemburg),
  • Mismatches zwischen Stellenangeboten und -nachfragen in Luxemburg (Pierre Gramme - ADEM, Luxemburg),
  • Nutzung und Nutzen des Homeoffice am Beispiel der Arbeitnehmer in Luxemburg (Laetitia Hauret  - LISER, Luxemburg),
  • Homeoffice der in Luxemburg wohnhaften Arbeitnehmer (Hans Neumayr – STATEC, Luxembourg)
  • Grenzen des Wachstums in Luxemburg (Tom Haas – STATEC, Luxemburg).

Diese Analysen stammen aus Studien, die verschiedene Partner, Institutionen und Forscher*innen der Universitäten der Großregion schon erstellt hatten. Sie verfolgen zwei zentrale Ziele, nämlich zum einen, zunächst eine präzise Darstellung eines Problems zu liefern, das den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt tangiert, und zum zweiten eine Debatte anzustoßen und die unterschiedlichen Akteure der Großregion, egal ob aus Politik, Sozialwesen oder Wirtschaft, etc. stammend, miteinander ins Gespräch zu bringen.

Gegenstand der Debatte sind dabei aktuelle Themen wie die Entwicklung des Homeoffice und dessen Charakteristika, die in zwei Artikeln dieses Heftes analysiert werden. Diese Arbeiten stützen sich, basierend auf einer gleichzeitig qualitativen und qualitativen Methodik, auf kürzlich durchgeführte Untersuchungen. Darüber hinaus erfasst das vorliegende Heft der Großregion die in unseren Regionen am stärksten nachgefragten Komptetenzen, indem eine Feinanalyse der Onlinestellenangebote in den verschiedenen, eigens hierzu angelegten, einschlägigen Websites vorgenommen wurde. Außerdem liefert es auf Basis der von ADEM übermittelten Daten eine präzise Aufstellung der Berufe, die ein Arbeitskräftedefizit aufweisen. Und schlussendlich stellt dieses Heft der Großregion sich in einem letzten Artikel Fragen zu den Widersprüchlichkeiten und der Art von Grenzen des Wachstums in Luxemburg, die Hauptanlaufstelle für eine wachsende Zahl an Grenzpendlern.

Fazit

Die in der Großregion und besonders in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Lothringen vorrangig nachgefragten Kompetenzen liegen insbesondere in den hard skills (also den Basiskompetenzen und Techniken, die über eine Ausbildung oder Lehre erworben werden), die als wertvoller erachtet werden als die der soft skills (also denjenigen, die an die Persönlichkeitsstruktur oder das Verhalten geknüpft sind).

Allerdings gehört die am meisten nachgefragte Kompetenz dennoch in den Bereich der soft skills, nämlich die Fähigkeit, sich anpassen zu können und flexibel zu sein. An sie schließt sich mit der Beherrschung von Fremdsprachen unmittelbar eine hard skill-Kompetenz an. Der zweite Artikel weist auf einen signifikanten Anstieg vakanter Stellen in großen Berufsgruppen hin: hierbei ist die Rede von den Bereichen Rechnungswesen und Management, Studien und Informatikentwicklung, Informationssysteme und Telekommunikation, Sekretariatswesen, Handelsstrategie und Marketing oder auch dem Gebiet der personen- und gemeinschaftsbezogenen Dienstleistungen, ebenso wie dem Hotellerie- und Gaststättengewerbe, dem Tourismus, dem Bauwesen und schließlich auch dem Sektor der Banken, Versicherungen und Immobilien.

Die dritten und vierten Artikel behandeln die Frage des Homeoffice. Seit 2010 verdreifachte sich die Zahl der im Homeoffice Beschäftigten und stieg unter den in Luxemburg wohnhaften Arbeitnehmern von 7% auf 20%. Die auf Homeoffice verwandte Zeit liegt dabei bei der überwiegenden Mehrheit bei weniger als 8 Wochenstunden. Schließlich sind 9 von 10 Homeoffice-Arbeitnehmer im Dienstleistungsbereich beschäftigt. Sie gehören insbesondere der Altersgruppe der 30-50-jährigen an und verfügen über ein hohes Bildungsniveau. Es handelt sich dabei überwiegend um Angestellte, die einer qualifizierten Beschäftigung nachgehen, IKT-Tools benutzen, selbständig arbeiten und Kontrollfunktionen ausüben.
Im fünften und letzten Kapitel werden die Grenzen für das Wachstum in Luxemburg beleuchtet. Dabei wird aufgezeigt, inwiefern attraktive Gehälter und Steuern in Luxemburg zwar das dortige Wachstum festigen, aber auch, inwieweit sonstige Faktoren wie Schwierigkeiten bei der Fortbewegung oder der Preisanstieg beim Wohnraum ein Gegengewicht dazu bilden können.

Kernaussagen

Der Arbeitsmarkt ist durch drei größere Ungleichgewichte gekennzeichnet, die sich noch verstärken werden. Das erste ist begründet im Mismatching zwischen steigenden Arbeitskräftebedarfen zum einen und immer weniger verfügbaren Personalressourcen, zum anderen. Das zweite Ungleichgewicht besteht in der Diskrepanz zwischen der wachsenden Zahl von Berufen mit Arbeitskräftedefizit einerseits und den in bestimmten Sektoren hohen Arbeitslosenzahlen andererseits. Und die dritte Schieflage wird schließlich dadurch erzeugt, dass eine zeitliche Verschiebung vorliegt zwischen den unmittelbaren Bedarfen der Realwirtschaft an Qualifikationen und Kompetenzen und der Zeit, die für die Erzeugung eben dieser Kompetenzen und Qualifikationen erforderlich ist.

Leitung

Franz Clément

Verfasser des Eintrags
Beiträge

LISER
ADEM
AGAPE Lorraine Nord
Cercle Européen Pierre Werner
IDEA
IDELUX
IGR
Institut Destree
UniGR
Universités du Luxembourg
Université de Kaiserslautern
Université de Lorraine

Ansprechpartner
Erstellungsdatum
2020
Verlag
LISER