Les jumelages de collectivités territoriales – renforcer le sentiment citoyen européen

Les jumelages de collectivités territoriales – renforcer le sentiment citoyen européen

Grenzraum
Frankreich, Deutschland
Sprache(n)
Französisch
Einleitung

Die vorliegende empirische Studie erklärt die Wirkung von Partnerschaften von Gebietskörperschaften auf das europäische Zugehörigkeitsgefühl und, allgemeiner, auf den aktuell schwierigen Prozess der europäischen Integration.

Zusammenfassung

In dieser Studie wird der seit Ende des zweiten Weltkriegs in Europa weit verbreitete Mechanismus von Partnerschaften analysiert und dies hinsichtlich seiner konkreten Wirkungen innerhalb der Bevölkerungen sowie seiner Auswirkungen auf das Gefühl von Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Europäer. Dabei stützt sich diese Studie auf einen Fragebogen, der den betroffenen Gebietskörperschaften in breitem Stil zugestellt wurde. Sie hilft dabei, die Folgen der zahlreichen Austausche, die im Rahmen von Partnerschaften erfolgten, zu verstehen und liefert Empfehlungen für die Stärkung und Erneuerung dieser Dynamik.

Inhalt

Das Werk gliedert sich in 5 Teile: eine Einleitung, in der auf den Hintergrund der Bildung von Partnerschaften und auf die Forschungsmethodik verwiesen wird, eine Bestandsaufnahme bezüglich der schon bestehenden Partnerschaften mittels einer Analyse von Studienergebnissen, eine Erinnerung daran, was den Nutzen von Partnerschaften ausmacht, ferner eine Darstellung von deren erwarteten Entwicklungen und Perspektiven, sowie schlussendlich die Schlussfolgerungen der Studie.

Die Studie stützt sich auf Fragebogen und Gespräche mit Vertretern von 1.322 französischen und deutschen Städten (aus insgesamt 2.281 Partnerschaften für beide Länder zusammengenommen). Dieses breite Spektrum zeigt, welch großes Interesse diesen grenzüberschreitenden Beziehungen entgegengebracht wird, und macht diese Studie außerordentlich wertvoll.

Ihre kommentierten Ergebnisse beziehen sich auf die Verteilung der vor allem in Grenzregionen konzentriert vorkommenden Partnerschaften, auf die Gründe und Motivationen für Partnerschaften, auf die sehr unterschiedlichen Personen, die sich aktiv an diesen Prozessen beteiligen, auf die Art und Vielfältigkeit der Austausche, auf die mehrheitlich von den Gebietskörperschaften übernommenen Finanzierungen, sowie auf diejenigen Kommunikationsmittel, die insbesondere genutzt werden, um Sprachgrenzen zu überwinden.  

Die Studie siedelt den Nutzen dieser Partnerschaften auf mehreren Ebenen an, nämlich auf der deutsch-französischen, der europäischen und der globalen Ebene. Die Wirkung von Partnerschaften kann auch entsprechend des Engagements bewertet werden, das sie bei aus Gebietskörperschaften stammenden Teilnehmern auslösen. Je nach dessen Bedeutsamkeit wird dieses Engagement als « interpersonnell », « kognitiv » oder « praxis-nutzen-orientiert » bezeichnet. Die Partnerschaft entfaltet umso mehr Wirkung, je mehr konkrete Beteiligung der Bevölkerung sie zulässt. Ein besonderer Fokus wird auf die Erfahrungen gelegt, die junge Menschen in diesen Austauschen machen, um so aufgetretene Schwierigkeiten aufzuzeigen. Dieser Teil schließt dann ab mit allgemeinen Empfehlungen, die zu einer Verbesserung der Austausche im Rahmen einer Partnerschaft beitragen sollen.  

Die Studie skizziert einige jüngere Trends dank derer die Qualität und Intensität von Austauschen erhöht werden könnten. Das Schlüsselelement hierfür liegt insbesondere darin, das Engagement von Teilnehmern zu erleichtern, indem kulturelle und sprachliche Hindernisse aufgehoben werden, mit denen sie sich konfrontiert sehen und indem bessere Aufnahmeinfrastrukturen angeboten und positive Wirkungen wie Ausbildung oder berufliche Eingliederung vervielfacht werden.

Fazit

Bei den in dieser Studie befragten Gebietskörperschaften werden die Partnerschaften als ein wichtiger und positiver Mechanismus erachtet. Sie ermöglichen es, stabile und nachhaltige Beziehungen zwischen Gebietskörperschaften verschiedener Länder zu erzeugen und begünstigen eine zunehmende Zahl von konkreten Initiativen und Projekten.

Als Hauptvorteile von Partnerschaften können folgende Aspekte anführt werden: die Schaffung von Bindungen zu europäischen Nachbarn, die Kenntnis, welche echten Wirkungen die Zuhörigkeit zu Europa zeitigen kann, ihre Fähigkeit, alle sozialen Gruppen der Bevölkerung zusammen zu bringen und positive Verbindungen zwischen ihnen zu erzeugen, sowie die Stärkung interkultureller Fähigkeiten bei den einbezogenen Partnern.

Es ist möglich, diese Austausche ganz einfach zu intensivieren, indem darauf geachtet wird, eine steigende Zahl von Schulen und Vereinen einzubeziehen, Jugendliche dafür zu motivieren, Innovationsgeist zu zeigen bei der Art, wie diese Austausche organisiert werden, die Teilnehmer zu begleiten, sowie deren Engagement aufzuwerten. 

Kernaussagen

Partnerschaften von Gebietskörperschaften stellen einen einfachen und kostengünstigen Mechanismus für grenzüberschreitende Kooperation dar, der « von unten herauf » ein Zugehörigkeitsgefühl zu Europa begünstigt. Dieser funktioniert über die konkrete Einbeziehung der Einwohner von Gebietskörperschaften in interkulturelle Austauschprogramme und die dazugehörigen Aktivitäten.

Nichtsdestotrotz wird dieser Mechanismus bedingt durch die dafür eingesetzten Mittel, diese aktive Beteiligung der Bevölkerungen zu erleichtern und zu fördern. 

Leitung

Eileen Keller, Céline Diebold

Beiträge

Bertelsmann Stiftung, Institut Franco-Allemand

Links

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/EZ_Staedtepartnerschaften_2018_frz.pdf

Ansprechpartner
Erstellungsdatum
2020