QuattroPole

QuattroPole

Grenzraum
Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Großregion
Sprache(n)
Französisch
Deutsch
Einleitung

QuattroPole vereint die Städte Metz, Luxemburg, Trier und Saarbrücken mit dem Ziel, ihre territoriale Attraktivität zu fördern.

Zusammenfassung

QuattroPole ist ein Netzwerk aus Städten aus drei Ländern in der Großregion, die insgesamt für 530.000 EinwohnerInnen stehen. Der Name des Netzwerks steht für das Ziel dieser Partnerschaft, ihre Mitglieder als Metropolregion darzustellen. Ziel ist es, einerseits den entsprechenden recht großen Metropolraum in Bezug auf die wichtigsten europäischen Metropolzentren zu positionieren und andererseits, AkteurInnen und BürgerInnen für die gemeinsame Zukunft dieser geographisch so eng verbundenen Städte zu sensibilisieren.

Inhalt

QuattroPole ist aus dem spontanen Zusammenschluss der vier Städte, die das Netzwerk bilden, hervorgegangen, und zwar im Kontext der zunehmenden europäischen Integration sowie der verstärkten Entwicklung grenzüberschreitender Ballungsräume.

QuattroPole verfügt über eine recht konventionelle Governance, die es aber erlaubt, die grenzüberschreitenden Partner zu vertreten und eine ausreichende Autonomie bietet, um Projekte erfolgreich umzusetzen. Geleitet wird das Netzwerk von seiner Mitgliederversammlung und seinem Vorstand (der sich aus den vier Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern zusammensetzt) sowie von der Geschäftsstelle. Unter dieser Leitung arbeiten 6 Arbeitsgruppen zu 6 Themenschwerpunkten: Tourismus, Kultur, Sozialpolitik, Energie, Digitalwirtschaft und Fairer Handel. Sie stellen die wichtigsten Arbeitsachsen von QuattroPole dar. Was die zukünftigen Schwerpunkte angeht, wird derzeit für die Zusammenarbeit der 4 Städte eine Zukunftsvision entwickelt. Dazu sollen wichtige Orientierungen für die künftige Zusammenarbeit im Rahmen von QuattroPole festgelegt werden. Außerdem soll QuattroPole autonomer werden, um mehr konkrete Projekte umsetzen zu können.

Im Bereich der Mobilität möchte sich das Netzwerk für einen besseren öffentlichen Nahverkehr zwischen den 4 Städten einsetzen, die in weniger als einer Stunde gegenseitig erreicht werden können. QuattroPole informiert auch die BürgerInnen über diesen Bereich. Im Bereich der digitalen und kreativen Wirtschaft wird versucht, eine möglichst große Zahl von Unternehmen im Bereich der Spitzentechnologien in die Region anzuziehen. Dazu wird unter anderem eine Startup-Messe durchgeführt. QuattroPole veröffentlicht außerdem einen Katalog der wirtschaftlichen Möglichkeiten für die Region. Im Bereich der Energie hat QuattroPole 2015 eine Erklärung zum Klimaschutz verabschiedet. Auf der Basis dieses grundlegenden Dokuments werden die Initiativen zur nachhaltigen Energie beobachtet und es werden Sensibilisierungskampagnen durchgeführt. Im Bereich Kultur hat QuattroPole mehrere Festivals organisiert und Kunstpreise vergeben. Im Bereich der Sozialpolitik wurden Treffen zum Austausch von Best Practice und Partnerschaften mit Forschungsinstituten aufgelegt. Im Bereich des Tourismus schließlich hat das Netzwerk einen Marketingplan für den Tourismus entwickelt, um die Kulturgüter und besonderen Highlights der beteiligten Städte, die jährlich fast 500.000 Besucher_innen empfangen, ins rechte Licht zu rücken.

Fazit

Die erste Herausforderung für den Verein besteht darin, die Attraktivität ihrer vier Mitgliedsstädte als gemeinsames Merkmal herauszuarbeiten. Ihre jeweils relativ geringe Einwohnerzahl und ihre geographische Nähe zueinander stellen sie nicht in eine territoriale Konkurrenzsituation. Will man ihre Bedeutung dagegen auf diejenige einer Metropolregion heben, so ist dies nur möglich, wenn das kulturelle Erbe und die besonderen Merkmale jeder Stadt zur Anziehungskraft insgesamt beitragen. Außerdem stellt der Grenzkontext einen Vorteil im Hinblick auf mögliche Synergien für diese Städte dar, da sie nur wenig mit den großen Metropolzentren ihres jeweiligen Landes vernetzt sind.

Der Bereich der Kultur stellt die sichtbarste Facette dieser Zusammenarbeit dar, wobei die vier Städte gerade in der Kultur über große komplementäre Stärken verfügen, insbesondere die Museen in Luxemburg und Metz, das historische Erbe der Stadt Trier oder die Philharmonie in Luxemburg. Auswirkungen der Aktivitäten von QuattroPole zeigen sich insbesondere in den Bereichen Anziehungskraft und Interkulturalität. Wie bereits in der Zukunftsvision von QuattroPole angedeutet, braucht der Verein für künftige ehrgeizigere, teurere und strukturellere Projekte mehr Autonomie und Investitionsmöglichkeiten.

Kernaussagen

Im spezifischen und räumlich relativ großen grenzüberschreitenden Kontext der Großregion lassen sich Pläne auf der Ebene einer Metropolregion nur dann umsetzen, wenn die beteiligten Städte ihr kulturelles Erbe und ihre Besonderheiten gemeinsam bewerben.

Die Erfolge von QuattroPole stehen in Verbindung mit kulturellen Aktivitäten und regionaler Anziehungskraft. Wenn QuattroPole hier eine führende Rolle für die wirtschaftliche und territoriale Entwicklung der Großregion übernehmen möchte, so muss es autonomer werden und seine Investitionskraft stärken, insbesondere im Hinblick auf die bis 2050 vorausgesagten Herausforderungen im Zusammenhang mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung.

Leitung

Sécrétariat Général du QuattroPole

Verfasser des Eintrags
Beiträge

Ville de Luxembourg, Ville de Metz, Trier Stadt, Sarrebrück Stadt

Links

https://quattropole.org/de

Ansprechpartner
Erstellungsdatum
2020