Consultation Grand Genève, Consultation urbano-architecturale et paysagère pour la transition écologique des territoires urbain

Consultation Grand Genève, Consultation urbano-architecturale et paysagère pour la transition écologique des territoires urbain

Grenzraum
Frankreich, Schweiz, Ballungsraum Frankreich/Waadt/Genf, Kanton Genf, Kreis Nyon, Metropolzentrum Frankreich/Genf
Sprache(n)
Französisch
Deutsch
Einleitung

Die ‘Consultation du Grand-Genève’ [Beratungsstelle für den Großraum Genf] stellte 7 zukunftsorientierte Visionen zusammen, dank derer die Art und Weise, wie diese zukünftige « Ville-paysage » [Landschaftsstadt] im Einklang mit den ehrgeizigen Zielen der nachhaltigen Entwicklung bewohnt werden kann, nachvollziehbar werden.

Zusammenfassung

Die ‘Consultation du Grand-Genève’ [Beratungsstelle für den Großraum Genf] dient dazu, der Art, wie Gebiete im Hinblick auf die Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung geplant werden, eine neue Ausrichtung zu geben. Dabei bindet diese Beratungsstelle auf dynmische Weise Akteure des Gebiets zusammen mit Experten für Raumentwicklung und sonstige angeschlossene Bereiche ein. Aus diesem Prozess gingen 7 konkrete und kartierte Vorschläge für den Wandel des grenzüberschreitenden Gebiets des Großraums Genf hervor. Diese Vorschläge zielen darauf ab, Akteure, Bürger und Politiker für die Dringlichkeit des Klimanotstands und die große Vielfalt an möglichen Wegen, um diesem zu begegnen, zu sensibilisieren.

Inhalt

Diese Beratung erfolgte auf Initiative der Stiftung ‘Braillard Architectes’ unter der Ägide der Vereinten Nationen für Umwelt sowie unter der Schirmherrschaft des ‘Office fédéral du développement territorial’ [Bundesamt für Raumentwickung]. Sie ermöglichte es, Treffen von Experten für Raumordnung und angeschlossener Fach- und Wissenschaftsbereiche mit den Gebietskörperschaften und Entscheidungsträgern zu organisieren.

Der Prozess dieser Beratung lief in zwei Schritten ab: zunächst wurden 7 interdisziplinäre Teams aus Planern und Experten auf Basis eines erweiterten, öffentlichen Calls ausgewählt und dann eine zukunftorientierte Forschungsarbeit unter Einbeziehung dieser Teams, der grenzüberschreitenden Gebietskörperschaften, des Lenkungsausschusses und eines Expertenkollegiums durchgeführt. Die oben erwähnten Experten sind Wissenschaftler, die in diesem Gebiet auf Themenstellungen des ökologischen Wandels spezialisiert sind, erfahrene Praxiskräfte und Persönlichkeiten aus den Bereichen Raumordnung und Städteplanung.

Die Beratung stellte die folgenden 7 zukunftsorientierten Visionen zusammen :

  • « Le Grand Genève et son sol. Propriété, écologie, identité » [« Der Großraum Genf und sein Boden. Eigentum, Ökologie, Identität »], erarbeitet von Milica Topalovic, Florian Hertweck und Rolf Jenni. Letztere interessieren sich für Traditionen und Potenziale der Nutzung des Bodens für Gärten sowie periurbane und urbane Landwirtschaften in Genf und Umgebung.
  • « La grande traversée : à la recherche des écologies singulières » [« Die große Kreuzung: auf der Suche nach einzigartigen Ökosystemen»], erarbeitet von Franck Hulliard. Er bietet eine Forschungsarbeit, in der Standorte, Netzwerke und spezifische Prozesse in Genfer Ökosystemen im Hinblick auf den klimatischen und gesellschaftlichen Wandel aufgefunden werden sollen.
  • « Métaboliser les invisibles » [« Verstoffwechselung der Unsichtbaren »], erarbeitet von Matthias Armengaud, Marc Armengaud, Martin Rein-Cano und Dieter Dietz. Diese beabsichtigen, eine Bestandsaufnahme von Netzwerken aller Art durchzuführen (soziale Netzwerke, User- und Infrastrukturnetzwerke) und deren Potenzial zu überprüfen.
  • « Energy Landscape », erarbeitet von Oscar Buson, Lorenz Eugster, Sascha Roesler, Giulia Scotto, Guido Rindsfüser und Thiébaut Parent. Sie erstellten eine kritische und zukunftsorientierte Kartierung der gebietsbezogenen dynamischen Prozesse, die an Energie im weitesten Sinne gekoppelt sind.
  • « Contrées Ressources » [« Ressourcenländer »], von Nathalie Mongé, Séraphin Hirtz, Raphaël Niogret, Thomas Bolliger, David Martin und Sébastien Munafò. Sie befassen sich mit der großen Vielfalt an Ressourcen im Gebiet des Großraums Genf sowie mit deren wirtschaftlichem und sozialem Potenzial.
  • « Du sol et du travail : La transition, un nouveau projet biopolitique » [« Von Boden und Arbeit: Der Wandel, ein neues biopolitisches Projekt»] von Paola Viganò, Vincent Kaufmann, Roberto Sega, Pascal Boivin. Sie erarbeiteten den ersten, grenzüberschreitenden Atlas des Wandels mit dem speziellen Ziel, wirtschaftliche Alternativen zu entdecken, mit deren Hilfe dem Ungleichgewicht bei Beschäftigungsangeboten in diesem Gebiet entgegengewirkt werden kann.
  • “Genève : constellation métropolitaine” [“Genf: ein metropolitanes Gebilde”] von Stefano Boeri, Michel Desvigne, Pier Paolo Tamburelli, Klaas De Rycke und Rawad Choubassi. Sie befassen sich mit der Tradition der Kreativität und Innovation in der grenzüberschreitenden Region und schlagen vor, diese zu aktivieren, um die bestehenden, städtischen Polaritäten weiterzuentwickeln und solche zu entwickeln, die noch geschaffen werden können.
Fazit

Die Beratung verfolgt folgende Ziele: städtische Veränderungen vorherzusehen, die durch den Umweltnotstand und den dazugehörigen räumlichen Wandel auferlegt werden, ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Projekt anzubieten, mit dem ein möglichst breiter, bürgerlicher Konsens erzielt werden kann und die methodischen Ansätze zu erneuern, die für die Verwirklichung dieses umfassenden Projekts vonnöten sind.  

Aufgrund der Vielfalt an Standpunkten, die sie beinhalten und ihres ehrgeizigen Ansatzes zeigten die 7 Visionen die Tragweite, mit der die Siedlungsräume verändert werden müssen, um dem Umweltnotstand zu begegnen. Wenn auch jede dieser Visionen anders geartet ist, so legen sie dennoch alle den Fokus auf die endogene Entwicklung, das heißt auf die der Ressourcen, der Gefüge und Stärken, die es im Gebiet des Großraums Genf bereits gibt. Die bestehenden Siedlungsräume sind also dazu bestimmt, sich stark und mit direktem Bezug zu den benachbarten, nicht besiedelten Räumen weiterzuentwickeln.

Die Darstellung dieser 7 Visionen stellt ebenfalls eine Schlüsseletappe im Prozess der Akzeptanz des städtischen Wandels bei Bürgern und Entscheidungsträgern dar. Die Abstimmung, die schon durch diesen Prozess gegeben ist, muss in breiterem Stil mit Entscheidungsträgern und Bürgern fortgeführt werden, denn für sie sind die Endergebnisse letztendlich ja bestimmt.

Kernaussagen

Diese Art von Prozess wird immer populärer. Sein offener Charakter ist auch in der Tat gut geeignet für vielschichtige, grenzüberschreitende Räume und entspricht insbesondere der Tragweite der Herausforderungen in städtischem Umfeld. Der nicht bindende Charakter der Ergebnisse ist von Vorteil für die Akzeptanz und Validierung dieser Maßnahmen bei unterschiedlichen Akteuren. Deren schlichte Einbindung in den Prozess ist schon ein erster Schritt dahingehend, dass diese Visionen akzeptiert werden. Die vielen, in dieser Beratung gesammelten Ansätze zeigen darüber hinaus die oftmals nicht bekannten, unterschiedlichen Ressourcen des grenzüberschreitenden Gebiets des Großraums Genf auf und zeugen von deren möglicher Wertschätzung. 

Leitung

Fondation Braillard Architectes

Verfasser des Eintrags
Beiträge

Confédération Suisse,
Canton de Genève,
Ville de Genève,
Pôle métropolitain du Genevois français,
Département de la Haute-Savoie,
Département de l’Ain,
Conseil d’architecture, Urbanisme et Environnement de Haute-Savoie (CAUE 74),
Patrimoine Suisse Genève,
Services Industriels Genevois (SIG),
Fédération des Architectes et Ingénieurs (FAI) de Genève,
Fédération des Architectes Suisses (FAS),
Fédération Suisse des Urbanistes – section romande (FSU-r),
Société Suisse des Ingénieurs et Architectes (SIA),
Association genevoise des Ingénieurs Géomètres officiels et Géomaticiens (AGG),
Association Genevoise des Ingénieurs (AGI),
Fédération Suisse des Architectes Paysagistes (FSAP),
Rentes Genevoises et la Banque Pictet,
Nations Unies pour l’Environnement,
Office fédéral du développement territorial

Ansprechpartner
Erstellungsdatum
2020