Une approche empirique des initiatives d’aménagement transfrontalier du territoire en Europe
Une approche empirique des initiatives d’aménagement transfrontalier du territoire en Europe
Ausgehend von einer umfassenden Analyse der im Rahmen des Programms Interreg IV A (2007-2013) durchgeführten Kooperationsprojekte trägt der vorliegende Artikel dazu bei, den Begriff der grenzüberschreitenden Raumplanung besser zu umreißen und wird darlegen, welche Ergebnisse Letztere zeitigen kann.
Der vorliegende Artikel bietet eine systematische Analyse von Interreg IV A – Projekten, die sich mit grenzüberschreitender Raumplanung befassen und zwischen 2007 und 2013 entlang der inneren Grenzen Europas durchgeführt wurden. Er beleuchtet die Vielfalt an Initiativen und zeigt auf, dass diese jeweils dadurch unterschieden werden können, dass sie darauf ausgerichtet waren, (1) Netzwerke zwischen Akteuren entweder zu schaffen oder zu verbessern, (2) eine Beobachtung der räumlichen Gegenheiten zu ermöglichen, (3) Strategien zu entwickeln oder aber (4) für die Öffentlichkeit auf grenzüberschreitender Ebene greifbare Ergebnisse zu erzielen.
Die grenzüberschreitende Raumplanung ermöglicht es, zwischen Regionen, die noch weitgehend durch Unterschiede, Ungleichgewichte oder gar Spannungen zwischen den politischen Akteuren oder Gesellschaften, die sie bevölkern, getrennt bleiben, Kontinuitäten, Bindungen und raumbezogene Praxismaßnahmen über die Grenzen hinweg zu schaffen oder zu verstärken. In diesem Zusammenhang übernimmt die grenzüberschreitenden Raumplanung die Rolle, diese Unterschiede abzuschwächen und eine Annäherung der Gesellschaften zu ermöglichen, indem sie unmittelbar auf die Art und Weise einwirkt, mit der die Barrierewirkung der Grenzen auf physische Weise, also im Raum vermindert werden kann. Der Begriff der Raumplanung selbst bleibt dabei weiterhin unzureichend definiert und variiert stark von einer Grenzregion zur nächsten. Es liegt tatsächlich keinerlei europäische Zuständigkeit für Raumplanungsfragen vor und die Akteure innerhalb der verschiedenen Grenzregionen versuchen daher, innerhalb eines weiterhin begrenzten Handlungsspielraums innovativ zu sein.
Der vorliegende Artikel verfolgt grundsätzlich die Idee, die Begrifflichkeit der grenzüberschreitenden Raumplanung in Europa an und für sich besser definieren zu helfen, indem Ergebnisse, die in vom INTERREG IV A -Programm finanzierten Projekten zur Thematik der Raumplanung in grenzüberschreitenden Regionen, erzielt wurden, näher untersucht werden.
Hierzu stützte sich das Papier auf die Nutzung einer (unter https://keep.eu verfügbaren) Datenbank (, die alle Projekte beinhaltet, die während der Förderperiode von INTERREG IV A (2007-2013) eine europäische Förderung erhielten). Auf diese Art wurden 483, in 24 grenzüberschreitenden Förderregionen angemeldete Projekte untersucht. Dank des vorliegenden Artikels konnte damit herausgearbeitet werden, dass die unter der Bezeichnung grenzüberschreitende Raumplanung zusammengefassten Praxismaßnahmen versuchen, vier unterschiedliche Arten von Aufgaben zu erfüllen, die von vornherein vier chonologisch unterschiedlichen Phasen entsprechen, nämlich (1) die Schaffung von Akteursnetzwerken, (2) die raumbezogenen Beobachtung auf territorialer Ebene, (3) die Erarbeitung grenzüberschreitender Strategien und schließlich (4) die Finanzierung wirklich konkreter Projekte.
In einem ersten Teil unterstreicht eine Bestandsaufnahme, wie vage der Begriff der grenzüberschreitenden Raumplanung gehalten ist, und betont, wie notwendig sowohl eine bessere Definition, als auch ein übereinstimmendes Verständnis der Zielsetzungen der Fachrichtung sind. Der zweite Teil geht genauer auf die genutzten Daten ein, legt klar die angewandte Methodik dar und erwähnt auch die Grenzen, die der Übung innewohnen. Die nachfolgenden Teile stellen dann die Hauptergebnisse vor und der Artikel endet mit einer theoretischeren Diskussion über die Grenzen der grenzüberschreitenden Raumplanung.
Der vorliegende Artikel machte es zunächst möglich aufzuzeigen, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa von einer Region zur nächsten stark variiert. In bestimmten Regionen gibt es sie quasi überhaupt nicht - insbesondere dort, wo Regionen durch größere physische Diskontinuitäten (wie Meere oder Gebirge) voneinander getrennt sind oder auch in bevölkerungsschwachen Regionen, wohingegen sie sehr stark in Ländern vorliegt, die am längsten zur Europäischen Union gehören, oder auch in bestimmten Regionen Osteuropas, in denen das Bedürfnis, beispielsweise Kommunikationsnetze zu verbessern, sehr ausgeprägt ist.
Darüber hinaus zeigte der vorliegende Artikel, dass die meisten Projekte letztendlich nicht unbedingt zu der Umsetzung konkreter Raumplanungsprojekte führen, sondern anstreben, Netzwerke zu bilden, gebietsbezogene Beobachtungen zu machen oder auch gemeinsame Raumplanungsstrategien zu erarbeiten. Auf der Budgetseite erzeugten die sog. « konkreten » Projekte ungefähr 52% der Kosten, die im Gesamtbudget für alle Projekte zur grenzüberschreitenden Raumplanung verausgabt wurden.
Bezüglich der politischen Steuerung tritt klar zum Vorschein, dass die lokalen Akteure Hauptinitiatoren für Kooperationsvorhaben in der grenzüberschreitenden Raumplanung sind und dies weit vor den regional ansässigen und zentralen Akteuren. Auch Vereine / Verbände sind proportional stark vertreten. Schließlich konnte dank des vorliegenden Artikels auch aufgezeigt werden, dass die grenzüberschreitende Raumplanung kein linearer Prozess ist und sie beständige Anstrengungen erfordert, damit bestehende Kooperationsnetzwerke gestärkt und die Fachkenntnisse zum grenzüberschreitenden Raum, der ja in ständiger Entwicklung begriffen ist, erneuert werden können.
Antoine Decoville
Frédéric Durand
DOI 10.1080/00343404.2021.1902492