IBA Basel

IBA Basel

Grenzraum
Deutschland, Schweiz, Frankreich, Region Grand Est, Kanton Basel-Stadt, Kanton Basel-Landschaft, Bundesland Baden-Würrtemberg
Sprache(n)
Französisch
Deutsch
Einleitung

Die ‘IBA Basel’ hat sich als unumgängliches und einzigartiges Instrument für grenzüberschreitende Planung bewährt und aufgezeigt, wie besonders vielseitig ein so geartetes Instrument sein sollte.

Zusammenfassung

Als erste grenzüberschreitend agierende IBA setzte sich die IBA Basel bereits bei ihrer Gründung folgende Ziele: sie wollte das Wachstum und die Integration der städtischen Region in grenzüberschreitender und nachhaltiger Weise ausrichten, grenzüberschreitende Exzellenz-Projekte durchführen, die bedeutsam sein und einen konkreten Mehrwert für die Gebietskörperschaften und Projektträger mit sich bringen sollten. Ferner sollte die Wirksamkeit und Sichtbarkeit grenzüberschreitender Verpflichtungen durch Öffentlichkeitsarbeit und die Festlegung klarer Prioritäten gesteigert werden, die internationale Strahlkraft und die regionale Verankerung der trinationalen, städtischen Region erhöht, sowie eine wirkungsvolle IBA-Organisation aufgebaut werden.

Inhalt

Die IBA Basel weist eine Governance auf, die die Vertretung der drei einbezogenen Länder über die Besetzung des politischen Ausschusses sicherstellt (4 Mitglieder pro Land, unter ihnen die Präsidenten und Vizepräsidenten). Dieser politische Ausschuss besitzt die Funktion eines Gremiums für Lenkung und strategische Ausrichtung. Ein wissenschaftlicher Ausschuss dient als Motor für Innovation und Kreativität und setzt die erwarteten Qualitätsstandards fest. Ein Fachausschuss fungiert als Schnittstelle zwischen der IBA und den lokalen Körperschaften. Sie übernehmen eine beratende Rolle bei administrativen, technischen und organisatorischen Fragen.

Die Tätigkeit der IBA besteht vor allem in der Betreuung, Förderung und Inwertsetzung der Qualität ausgewählter Projekte. Sie verfügt über keine Mittel, um ihre eigenen Projekte zu entwickeln, bietet aber eine ganze Reihe von Aktionen an, die eigens dazu gedacht sind, die ausgewählten Projekte nach deren Durchführung mit einem Label zu versehen. Diese Labelvergabe steht am Ende eines langen Auswahlprozesses. Diese Auswahl beginnt mit einem öffentlichen Projektaufruf, der sich an unterschiedliche, im Gebiet des trinationalen Ballungsraums aktiven Entwickler richtet. Dabei sind die Projekte in die drei nachfolgenden Kategorien eingeteilt: «Landschaften», wenn sie zur Inwertsetzung von Freiflächen im Ballungsraum beitragen, «Stadt», wenn sie darin bestehen, die verkehrsmäßig am besten erschlossenen, städtischen Räume zu verdichten und «Zusammen leben», wenn sie zur gesellschaftlichen Durchmischung und Kohäsion der Gebiete beitragen.

Darüber hinaus entwickelt die IBA auch Aktionen, die auf die Förderung und Inwertsetzung vorausgewählter Projekte abzielen: die Organisation der «IBA-Foren», die «Universitätslabore», sowie Messen, Ausstellungen und Filme. Und sie trägt ebenfalls zur Erzeugung von Wissen bezüglich des Gebiets bei.

Fazit

Obschon er als Planungsverfahren gedacht ist, konzentriert sich der von der IBA Basel gewählte Ansatz zur Bewältigung altbekannter, mit einem grenzüberschreitenden Kontext einhergehender Hindernisse, auf konkrete Projekte und nicht auf Planungsinstrumente. Eine kohärente Dynamik auf regionaler Ebene wird dann durch die Festlegung von Kategorien sichergestellt, die sich aus den im Ballungsraum erwarteten Stadtentwicklungen ergeben. Jedes der ausgewählten Projekte trägt somit in exemplarischer Weise zur Verzahnung und Inwertsetzung von Freiflächen im Zusammenhang mit Siedlungsgebieten bei, beteiligt sich aufgrund seiner Lage am Verdichtungsprozess des Stadtgebiets in den verkehrstechnisch gut angebundenen Zonen und verstärkt aufgrund seiner Funktionen sowohl das Angebot an Dienstleistungen und Ausrüstungen, als auch deren Zugänglichkeit.  

Der grenzüberschreitende Charakter der ausgewählten Projekte muss jedoch gewährleistet sein und gehört zu den Qualitätskriterien, die für eine spätere Labelvergabe festgelegt wurden. Die IBA bietet also Akteuren, die an dieser Dynamik teilhaben, eine intensive Betreuung bei Verfahren, administrativen Hürden, der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten, der Umsetzung von Partnerschaftsvereinbarungen, etc.

Kernaussagen

Angesichts des grenzüberschreitenden Kontexts und der Entwicklung städtebaulicher Herausforderungen musste das IBA-Instrument sich anpassen. In diesem Gebiet wirkt es wie ein Katalysator für qualitativ hochwertige Projekte auf grenzüberschreitender Ebene und trägt dazu bei, Akteure des Bau- und Raumplanungsbereichs rund um eine neuartige Baukultur miteinander zu verbinden.

Die IBA trägt sowohl durch Selektionskriterien, die ausgewählten Projekten auferlegt werden, als auch durch die Bedeutung, die bestimmten, in diesem Gebiet bevorzugten Arbeitsthemen zugemessen wird, zur Entwicklung und Strukturierung von Regionen bei: zu diesen Themen gehören deren Kulturerbe, die nachhaltige Entwicklung,, der Bezug zum Rhein, die wirtschaftliche Spezialisierung, die Mobilität.

Leitung

IBA Basel

Verfasser des Eintrags
Beiträge

Landkreis Lörrach, Stadt Lörrach, Stadt Rheinfelden (Baden), Stadt Weil am Rhein, Département du Haut-Rhin, Saint-Louis Agglomeration, Communauté de Communes Sundgau, Ville de Saint-Louis, Ville de Huningue, Ville de Mulhouse, Ville de Sierentz, Suisse, Kanton Aargau, Kanton Basel-Stadt, Gemeinde Aesch, Gemeinde Allschwil, Gemeinde Arlesheim, Gemeinde Dornach, Gemeinde Münchenstein, Gemeinde Muttenz, Gemeinde Pfeffingen, Gemeinde Reinach, Gemeinde Riehen, Stadt Liestal, Union Européenne (FEDER : Interreg V ), Land de Bade-Wurtemberg, Confédération suisse (NPR), Eurodistrict Trinational de Bâle (ETB)

Ansprechpartner
Erstellungsdatum
2020