Quels effets de la frontière sur le travail frontalier des lorrains ?

Quels effets de la frontière sur le travail frontalier des lorrains ?

Grenzraum
Großregion, Lothringen
Sprache(n)
Französisch
Einleitung

Die Autor_innen setzten sich mit den Auswirkungen der Grenze auf die verschiedenen Komponenten auseinander, welche die Beziehungen zur Grenzarbeit und Anstellung strukturieren.

Zusammenfassung

In den letzten Jahren hat sich die Grenzarbeit zu einem für mehrere Länder wichtigen sozialen, ökonomischen und humanen Phänomen entwickelt. Durch eine Analyse des Falls der Grenzarbeiter_innen in Lothringen - eine Region, die in der Vergangenheit einen starken Anstieg der Grenzarbeiter_innen erfahren hat - kommen die Autor_innen dieses Kapitels zu ihrer zentralen Fragestellung: „Wie wirkt sich die Grenze auf die einzelnen Komponenten, welche die Beziehungen zur Grenzarbeit und Anstellung strukturieren (Lohn, Sozialversicherung, Mobilität, Qualifizierung, etc.), aus?“ (S. 125) Nach einer Vorstellung der Elemente der Problematik und Methodik die eine solche Analyse mit sich bringt wird die Entwicklung der Grenzarbeiterströme in der Großregion präsentiert. Der Hauptteil ist einer Analyse der räumlichen, institutionellen und sozio-ökonomischen Dimensionen der Arbeitsbeziehungen und der Grenzarbeit gewidmet.

Inhalt

In den letzten Jahren hat sich die Grenzarbeit zu einem für mehrere Länder wichtigen sozialen, ökonomischen und humanen Phänomen entwickelt. Durch eine Analyse des Falls der Grenzarbeiter_innen in Lothringen - eine Region, die in der Vergangenheit einen starken Anstieg der Grenzarbeiter_innen erfahren hat - stellen sich die Autor_nnen Rachid Belkacem, Monique Borsenberger und Isabelle Pigeron-Piroth folgende Frage: „Wie wirkt sich die Grenze auf die einzelnen Komponenten, welche die Beziehungen zur Grenzarbeit und Anstellung strukturieren (Lohn, Sozialversicherung, Mobilität, Qualifizierung, etc.), aus?“ (S. 125)

Drei zentrale Dimensionen der Grenzarbeit werden vorgestellt, um die Auswirkungen der Grenze auf die Arbeit zu untersuchen: Die geographische Dimension, die institutionellen und politischen, sowie die sozio-ökonomischen Dimensionen. Bevor sie ihre Analyse vorstellen diskutieren die Autor_innen die methodischen Hindernisse wie das Fehlen standardisierter und harmonisierter statistischer Daten sowie die Entwicklung administrativer Definitionen. Eine Vorstellung der Entwicklung der Grenzarbeiterströme in der Großregion mit Präzisierungen bezüglich der sozio-ökonomischen Entwicklung in Luxemburg, Lothringen und dem Saarland fasst den Kontext der Fallstudie zusammen. So wird Luxemburg als „Wohlstands- und Attraktivitätsinsel für die Nachbarregionen“ beschrieben (S. 129), während Lothringen und das Saarland „in den letzten Jahren eine sehr chaotische ökonomische und soziale Entwicklung durchgemacht haben“ (S. 130). Seit Mitte der 1980er Jahr hat ein stetiges Wachstum der Grenzarbeit in Lothringen stattgefunden: Während historisch gesehen die Ströme von Grenzarbeiterinnen in Richtung Saarland am stärksten waren, so ist es heute Luxemburg, dass den Großteil der lothringischen Grenzarbeiter_innen anzieht (mehr als 60.000 Personen im Jahr 2008).

Inhalt

  • Einleitung
  • 1. Elemente der Problematik und der Methodik
    • 1.1 Elemente der Fragestellung
    • 1.2 methodische Elemente
  • 2. Die Grenzarbeit im Herzen der Großregion Saar-Lor-Lux
    • 2.1 Eine Verflechtung verschiedener Gebiete
    • 2.2 Die Grenzarbeiterströme
  • 3. Der Grenzeffekt und die verschiedenen Dimensionen der Grenzarbeit
    • 3.1 Die räumlichen Dimensionen der Grenzarbeit
    • 3.2 Die institutionellen Dimensionen der Grenzarbeit
    • 3.3 Die sozio-ökonomischen Dimensionen der Grenzarbeit
  • Zusammenfassung
Fazit

Die Autor_innen stellen eine Analyse des Grenzeffekts und der verschiedenen Dimensionen der Grenzarbeit mit drei Aspekten vor, nämlich räumliche, institutionelle und sozio-ökonomische Aspekte. Bezüglich der räumlichen Dimension werden die Distanzen zwischen Wohnung und Arbeitsplatz, die Wahl des Wohnorts und die Darstellungen analysiert. Die Autor_innen stellen fest, dass die Attraktivität des luxemburgischen Finanzplatzes die der Grenzgebiete bei weitem übersteigt und dass sich das luxemburgische Beschäftigungsgebiet sich entlang der Hauptverkehrsachsen auf der Straße erstreckt (Staus in den Hauptverkehrszeiten). Zwei Arten von Wohnmobilität kristallisieren sich heraus: (1) Umzüge von Grenzgänger_innen nach Luxemburg, (2) Wohnmobilität von Grenzgänger_innen in ihrem eigenen Land. Die Analyse der institutionellen und politischen Dimensionen konzentriert sich auf die Sozialversicherung, die Besteuerung und die politischen Rechte. Was die Sozialversicherung betrifft, so ist die soziale Behandlung der „einheimischen“ Arbeiter_innen und der Grenzarbeiter_innen gleich. Dennoch können Probleme durch die chronologische Ordnung der Abfolge von Versicherungszeiträumen auftreten. Zusätzlich sind die Grenzarbeiter_innen im Falle einer Arbeitslosigkeit dem System ihres Wohnlandes untergeordnet. Grenzarbeiter_innen besitzen in ihrem Arbeitsland kein Wahlrecht, dieses bleibt demnach auch auf ihr Wohnland beschränkt. Die letzte Dimension ist sozio-ökonomischer Natur. In diesem Teil werden die Differenzen in den Lohnniveaus und die qualitativen Anpassungen behandelt. In den verschiedenen Ländern, welche die Großregion bilden, ist es vor allem die Netto-Lohndifferenz - sehr viel höher in Luxemburg - welche die Attraktivität des Großherzogtums Luxemburg erklärt. Diese ist das Ergebnis einer Politik der niedrigen Beiträge und Abgaben.

Die Autoren ziehen den Schluss, dass „das schnelle Wachstum der Grenzarbeit zu einer Strukturierung der Entwicklungsdynamiken der Grenzgebiete beigetragen hat“ (S. 142). Es bilden sich neue territoriale Statute heraus: sogenannte „dynamische Pole“ [pôles dynamiques] auf der einen Seite und „verschlafene Räume“ [espaces dortoirs] auf der anderen Seite der Grenze.

Kernaussagen
  • Die räumlichen Dimensionen der Grenzarbeit: die Attraktivität des luxemburgischen Finanzplatzes übersteigt die Grenzgebiete, Ausdehnung des luxemburgischen Beschäftigungsgebiets entlang der Hauptverkehrsachsen auf der Straße (Staus in den Hauptverkehrszeiten), Zwei Arten von Wohnmobilität kristallisieren sich heraus: (1) Umzüge von Grenzgänger_innen nach Luxemburg, (2) Wohnmobilität von Grenzgänger_innen in ihrem eigenen Land.
  • Die institutionellen Dimensionen der Grenzarbeit: im Prinzip ist die Sozialversicherung der „einheimischen“ Arbeiter_innen und der Grenzarbeiter_innen gleich. Dennoch können Probleme durch die chronologische Ordnung der Abfolge von Versicherungszeiträumen auftreten. Zusätzlich sind Grenzarbeiter_innen im Falle einer Arbeitslosigkeit dem System ihres Wohnlandes untergeordnet. Grenzarbeiter_innen besitzen in ihrem Arbeitsland kein Wahlrecht.
  • Die sozio-ökonomischen Dimensionen der Grenzarbeit: In den verschiedenen Ländern der Großregion ist es vor allem die Netto-Lohndifferenz - sehr viel höher in Luxemburg - welche die Attraktivität des Großherzogtums Luxemburg erklärt. Diese ist das Ergebnis einer Politik der niedrigen Beiträge und Abgaben. 
  • „Das schnelle Wachstum der Grenzarbeit hat zu einer Strukturierung der Entwicklungsdynamiken der Grenzgebiete beigetragen“ (S. 142). Es bilden sich neue territoriale Statute heraus: sogenannte „dynamische Pole“ [pôles dynamiques] auf der einen Seite und „verschlafene Räume“ [espaces dortoirs] auf der anderen Seite der Grenze.
Leitung

Rachid Belkacem, Monique Borsenberger und Isabelle Pigeron-Piroth

Ansprechpartner

Rachid Belkacem

Fonction
Maitre de conférences
Organisation
Université de Lorraine, France

Monique Borsenberger

Fonction
Chargée de recherche
Organisation
Luxembourg Institute of Socio-Economic Research, Luxembourg
Erstellungsdatum
2018
Datum
Erschienen in
Francfort, D., & Deshayes, J. L, 2010, Du barbelé au pointillé: les frontières au regard des sciences humaines et sociales, pp. 215-232
Verlag
Presses universitaires de Nancy - Editions Universitaires de Lorraine
Identifikationsnummer

ISBN: 978-2-8143-0026-2