L'accessibilité transfrontalière aux maternités Enjeux territoriaux d'une coopération sanitaire dans la Grande Région

L'accessibilité transfrontalière aux maternités Enjeux territoriaux d'une coopération sanitaire dans la Grande Région

Grenzraum
Großregion
Sprache(n)
Französisch
Einleitung

Um eine grenzüberschreitende Raumplanung im Bereich des Gesundheitssystems anzustoßen und rund um die Frage der Zugangsmöglichkeiten zu Entbindungsstationen möchte dieses Studie einen geographischen Beitrag leisten, indem sie sich auf eine im Rahmen der Beteiligung am europäischen EPSON3.2.-Projekt entwickelten Methode stützt. Die in der vorliegenden Mitteilung eingesetzte Vorgehensweise, die zunächst auf dem Gebiet der Großregion getestet wurde, soll für alle 29 Länder des EPSON-Raums abgebildet werden.

Zusammenfassung

Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit folgender Frage : Welche Auswirkungen (für den Bürger) ergeben sich durch die Schaffung eines in jeglicher Hinsicht grenzüberschreitenden Raums, wenn es um den Zugang zu Entbindungsstationen geht? Die Bedeutung der Zusammenarbeit im Gesundheitssystem innerhalb der Großregion zur Vermeidung von benachteiligten Gebieten wird ebenfalls unterstrichen. Die innerhalb dieses regionalen Raums untersuchten Beispiele stellen für die politischen Entscheider nützliche Elemente im Hinblick auf die Raumplanung dar. Dabei unterstreicht die Analyse die Bedeutung einer Zusammenarbeit im Gesundheitswesen auf unterschiedlichen Ebenen: administrativ, wirtschaftlich, technisch, aber auch kulturell, damit die Machbarkeit einer solchen Vorgehensweise untersucht werden kann.

Inhalt

Für die Verknüpfung der Themen Gesundheit und Grenze gibt es mehrere mögliche Zugriffspunkte: (1) über das Recht , wobei der Akzent der Analyse auf die Übereinstimmungsbedingungen zwischen den unterschiedlichen Behandlungssystemen gesetzt wird ; (2) über die Wirtschaft , mit einer vergleichenden Kostenanalyse der Behandlungen und (3) über den Raum, mit Modellen zur Lokalisierung/Nutzung. Hierbei geht es um eine Perspektive der Raumplanung, bei der Möglichkeiten für grenzüberschreitende Entscheidungen entwickelt werden sollen. Die angewendete Methode stützt sich auf das vorhandene Gesundheitsnetzwerk und sieht unterschiedliche Modelle der Grenzöffnung im Hinblick auf die Harmonisierung der Gesundheitssysteme vor.

Der Artikel  besteht aus drei Teilen. Zunächst wird die Grundlage der Arbeitsweise dargestellt, bei der drei Parameter die Basis für die Bestimmung eines Einflussbereiches bilden. Zwei dieser Parameter betreffen, ausgehend von den Standorten der Entbindungsstationen, die Einschätzung der Nachfrage und die Analyse des Angebots. Dabei stellt die Anfahrzeit im Hinblick auf die Bestimmung des Einflussbereiches eine räumliche und zeitliche Beschränkung dar. Für dringende Fälle wurde diesbezüglich eine maximale Anfahrzeit von 30 Minuten festgesetzt. Dieser Parameter stützt sich auf die Tatsache, dass Grenzen entweder geschlossen oder geöffnet sein können, denn sollte die Grenze geschlossen sein, lässt sie sich natürlich nicht überschreiten, während im gegenteiligen Fall die Anfahrzeit genau so berechnet wird, wie dies der Fall wäre, wenn keine Grenze überschritten wird. (Et ce paramètre repose sur l’ouverture ou la fermeture des frontières, car si celles-ci sont fermés le seuil est à 0 (sens?) tant dit que si c’est le contraire l’accessibilité est calculé comme si la frontière n’existe pas). Die Kapazität der Entbindungsabteilung und die Nachfrage werden ebenfalls berücksichtigt.

Im Falle einer Zusammenarbeit der Gesundheitssysteme werden im nun folgenden Teil die Vorteile im Hinblick auf die bessere Erreichbarkeit von Entbindungsabteilungen dargestellt. Dabei werden drei Parameter kombiniert: Zugänglichkeit, Angebot und Nachfrage. Somit ergeben sich für jede Entbindungsabteilung Einflussbereiche, die nicht streng eingegrenzt sind.  So werden zum Beispiel beim Vergleich zwischen Sozialversicherungssystemen unterschiedliche, harmonisierte oder nicht harmonisierte Überblicke von Systemen, mit einbezogen C’est ainsi que la comparaison entre une carte ou l’harmonisation des systèmes de sécurité sociale est prise en compte avec une autre ou l’harmonisation est absente (sens?). Dabei werden drei Bereiche heraus gearbeitet, für die eine Öffnung der Grenzen in Bezug auf das Gesundheitswesen einen positiven Effekt für die Bürgerinnen und Bürger hätte, was die Zugangsmöglichkeiten zu Entbindungsabteilungen angeht. Der erste geographische Bereich umfasst den Süden Walloniens, direkt an der Grenze zu Frankreich und Luxemburg, wo die Geburtsklinik von Arlon eher isoliert liegt, was im Falle einer Überbelegung oder gar einer Schließung dieser Klinik einen Faktor der Fragilität darstellt, da die anderen Geburtseinrichtungen in Wallonien recht weit entfernt sind. Die gleiche Situation lässt sich in französischen Teilregionen beobachten, die im Osten des Departement Moselle nah an der saarländischen Grenze liegen. In einem dritten geographischen Bereich dagegen, und zwar im Nordwesten von Luxemburg, lässt sich eine ungewöhnlichere Situation feststellen, da es dort eine Konkurrenzsituation zwischen den Geburtskliniken in Bastogne (Wallonien) und in Wiltz (Luxemburg) gibt. So werden Patientinnen aus der Gemeinde Bastogne von der Geburtsklinik in Wiltz (die mit 26 Betten 145 Geburten zählt) angezogen, umgekehrt gilt dies jedoch nicht, da die Geburtsklinik von Bastogne unterdimensioniert ist (190 Geburten für nur 13 Betten).

Die Machbarkeit einer solchen Kooperation im Gesundheitsbereich setzt eine Koordinierung im administrativen, wirtschaftlichen und technischen Bereich voraus, aber auch im kulturellen (vollständige oder teilweise Betreuung des Patienten). Es werden zwei Beispiele angeführt, das erste betrifft das Saarland und Lothringen und weist in Bezug auf das Gesundheitsmanagement eine starke Diskontinuität auf. Das zweite Beispiel betrifft Saarbrücken und Forbach, wo die Patientinnen sowohl in das eine wie auch in das andere Krankenhaus gebracht werden können, je nach Entfernung und Belegung der unterschiedlichen Abteilungen. Werden Lösungen für wirtschaftliche, administrative und praktische Probleme gefunden, so zeigt letzteres Beispiel, dass die Koordination der unterschiedlichen Gesundheitssysteme sehr wohl möglich ist.

Fazit

Vorliegender Artikel stellt einen Beitrag zur grenzüberschreitenden Kooperation dar. Über die Ergebnisse hinaus, welche bei entsprechender Koordination die Vorteile im Hinblick auf den Zugang zu den Gesundheitssystemen dies- und jenseits der Grenze belegen, lassen sich außerdem zwei Hauptgedanken herausarbeiten. Zum einen zeigt sich der Vorteil des Prinzips der unscharfen Logik, wenn es um die Entscheidungsfindung geht. Dieses hat es erlaubt, Überschneidungsbereiche zwischen den Einflussbereichen von zwei oder mehreren Entbindungsabteilungen aufzuzeigen, um so in unterschiedlichen Gebieten Situationen von Fragilität oder von  Belastbarkeit herauszuarbeiten, die politischen Entscheidungsträgern als nützliches Instrument dienen können, um Raumplanung effizient umsetzen zu können. Zum anderen geht es um das Prinzip der räumlichen Analyse bei Grenzstudien, da diese eine unbestrittene Rolle spielen können, wenn es darum geht, den geographischen Raum ins Zentrum der Fragestellung zu rücken und Beziehungen zwischen der Forschung und den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger herzustellen, da in der Gesellschaft eine große Nachfrage im Hinblick auf die Zugangsmöglichkeiten zu öffentlichen Dienstleistungen besteht. Diese Vorgehensweise entspricht keinem Alleingang, sondern sollte als Beitrag verstanden werden.

Kernaussagen

Damit Gesundheitssysteme gut zusammenarbeiten können, ist eine umfassende Koordination auf unterschiedlichen Ebenen und zwischen den unterschiedlichen Ländern in der Großregion notwendig, um Zugangsmöglichkeiten zu den Entbindungsabteilungen  in den unterschiedlichen Teilregionen tatsächlich umzusetzen. Durch die Harmonisierung der Gesundheitssysteme und die Verabschiedung bilateraler Abkommen wird für die Bürgerinnen und Bürger ein Raum geschaffen, der tatsächlich grenzüberschreitend und zugänglich ist.

Leitung

CEGUM, Université Paul Verlaine-Metz

Verfasser des Eintrags
Perrine
Dethier
Beiträge

Sophie De Ruffray & Gregory Hamez

Ansprechpartner

Grégory Hamez

Fonction
Professeur
Organisation
LOTERR, Université de Lorraine, France
Erstellungsdatum
2019
Erschienen in
Frontières et santé. Genèses et maillages des réseaux transfrontaliers, L'Harmattan
Identifikationsnummer