Das vorliegende kollektive und multidisziplinäre Werk beschäftigt sich mit dem Begriff der Grenze, deren Realitäten und Existenz aktuell im Zuge der Globalisierung in Frage gestellt werden. Dabei spielen vier Disziplinen eine Rolle: Recht, Geschichte, Soziologie und Wirtschaft. Das Werk umfasst historische und epistemologische Betrachtungen, die auf der Analyse von europäischen Grenzen beruhen. Dabei werden insbesondere neuere Entwicklungen der Grenzen im europäischen Raum sowie die damit zusammenhängenden sozialen Dynamiken herausgearbeitet.
Diese Arbeit befasst sich mit der Möglichkeit, eine Theorie der Grenzziehung (“Bordering”) zu erarbeiten, die die verschiedenen Grenztypen und Grenzerfahrungen beinhaltet. David NEWMAN verweist auf seine früheren Arbeiten, in denen er argumentiert, dass die Schaffung eines gemeinsamen Vokabulars zwischen den verschiedenen Disziplinen notwendig ist, die an Veränderungen von Grenz-(Border-/Boundary-)Phänomenen interessiert sind, um ein gemeinsames Set an theoretischen Konstrukten und Rahmenbedingungen zu bilden. Nach einem Input zu Grenzen als Organe und zu Bordering- Prozessen wird eine Forschungsagenda für die Untersuchung von Grenzen diskutiert.
Die grenzüberschreitenden Forschungswerkstätten wurden durch die Forscher_innen der Maison des sciences de l‘Homme der Universität Lothringen (MHSL) in Zusammenarbeit mit Forscher_innen der Universität Luxemburg organisiert. Das Hauptthema war die Begriffsbestimmung von Grenze. Zwischen 2008 und 2009 fanden drei Werkstätten statt, um den Forscher_innen einen Begegnungsort zu bieten, an dem sie Überlegungen und Wissen teilen und austauschen konnten.