Le codéveloppement dans l’aire métropolitaine transfrontalière du Luxembourg. Vers un modèle plus soutenable ?

Le codéveloppement dans l’aire métropolitaine transfrontalière du Luxembourg. Vers un modèle plus soutenable ?

Grenzraum
Luxemburg
Sprache(n)
Französisch
Deutsch
Einleitung

Das vorliegende Dokument hat zum Ziel, die Debatte über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Luxemburg und dessen Nachbarregionen zu befeuern, indem man sich mit der Definition einer Politik der gemeinsamen Entwicklung auseinandersetzt.

Zusammenfassung

Unter Berücksichtigung der vielfältigen, möglichen, aus der öffentlichen Debatte hervorgehenden Auslegungen und des eminent transversalen, aber auch sensiblen Charakters der behandelten Themenstellung, befasst sich die Publikation zunächst einmal mit den Gründen, aus denen eine Politik der gemeinsamen Entwicklung von Vorteil wäre. Sie versucht ferner, die Ziele zu definieren, die erreicht werden sollten, die Akteure zu benennen, die potenziell eingebunden wären, sowie den möglichen Inhalt [dieser Politik] mittels konkreter Umsetzungsvorschläge zu umreißen.

Inhalt

Dank des europäischen Aufbauprozesses konnte sich Luxemburg in einem Raum weiterentwickeln, innerhalb dessen sich der Grenzbegriff selbst allmählich veränderte und von einem Konzept des « Einschnitts » (Hindernis) zu dem eines « Zuschnitts » (Schnittstelle) überging. Das allmähliche, wenn auch unvollständige Verschwinden von Mobilitätshindernissen stellte für die Bewohner dieser gesamten Grenzregion einen Glücksfall dar, da diese damit als  erste die konketen Chancen, die der europäischen Integration innewohnen, bezeugen konnten.

Seit 1995, dem Datum der Geburtsstunde der « Großregion » als institutionalisiertem Grenzraum, positionierte sich das Großherzogtum unbestreitbar als wichtigster, wirtschaftlicher und demographischer Schwerpunkt dieses « Europa im Kleinen ». Innerhalb von weniger als 25 Jahren wuchs dessen Bevölkerung um 50% an, stieg sein BIP um mehr als die Hälfte (+120%), wurden 230.000 Arbeitsplätze geschaffen (+108%) und die Zahl an Grenzpendlern stieg um 55.000 auf mehr als 200.000 (+264%) an. Diese ebenso spektakuläre wie einzigartige Dynamik wirft jedoch auch Fragen zu den Grenzen und der Verwundbarkeit des luxemburgischen Entwicklungsmodells auf, dessen räumliche, grenzüberschreitende Dimension zu einem von ihr untrennbaren Bestandteil geworden ist.

Tatsächlich führte die wachsende Verflechtung zwischen Luxemburg und den benachbarten Grenzgebieten zur Entstehung eines grenzüberschreitenden Metropolbereichs, in dem (je nach gewählter Defintion) zwischen 1,3 und 2,4 Millionen Einwohner leben. Eine seiner Hauptbesonderheiten besteht darin, dass die grenzüberschreitende Integration nicht mit einer wirtschaftlichen und sozialen Konvergenzdynamik einhergeht.

Das Arbeitsdokument konzentriert sich darauf, die Glücksfälle und Risiken zu erfassen, die dieses territoriale Entwicklungsmodell sowohl für Luxemburg, als auch für diejenigen Grenzgebiete mit sich bringt, die sich in dessen funktionalem Bereich befinden. Es schlägt Ziele vor, die eine Politik der verstärkten Zusammenarbeit angesichts dieses Kontexts anstreben könnte. Und schließlich analysiert es noch mehrere Kooperationsvorschläge, die regelmäßig in der öffentlichen Debatte auftauchen.  

Fazit

Die Umsetzung einer Koentwicklungslogik könnte dazu beitragen, den « Win-Win » - Charakter der grenzüberschreitenden Integration zu verstärken, der zum gegenwärtigen Stand der Dinge nicht immer « natürlicherweise » zu einem solchen Schema führt. Damit könnten von Luxemburg und dessen Nachbarn folgende vier Ziele anvisiert werden:

  • Förderung der Entstehung einer « Kritische-Masse-Wirkung », indem (personelle, finanzielle projektbezogene, etc.) Mittel gemeinsam genutzt und vernetzt würden, um das grenzüberschreitende Metropolgebiet Luxemburg damit wettbewerbsfähiger und attraktiver zu machen.
  • Erzeugung einer sozio-ökonomischen Konvergenzdynamik zwischen den Gebieten (oder zumindest eine Abmilderung der festgestellten Divergenzen), um so die Schwachstellen, die mit einer exzessiven Polarisierung von Aktivitäten einhergehen, einzuschränken und dies insbesondere durch die verstärkte Bildung von « Sekundär » - Clustern in der grenzüberschreitenden Region.
  • Einsatz neuer Mechanismen, um alle Akteure dazu anzuregen, mehr in die Grenzregionen zu investieren
  • Beitrag zur Stärkung der territorialen Kohäsionspolitik der EU und des Image der Region, indem grenzüberschreitende Pilotprojekte angetestet werden.

Es wurden 18 Kooperationsprojekte hervorgehoben. Diese könnten im Rahmen der Definition einer Politik der gemeinsamen Entwicklung rund um 5 große Themenachsen geplant werden: Beitrag zur Aufhebung von Mobilitätseinschränkungen, Streben nach einer « Koopetitionslogik » in der wirtschaftlichen Entwicklung, Stärkung eines integrierten Ausbildungsangebots im Sinne eines « Kampfs um die Talente », Umsetzung einer Kooperation « der Nähe » , um so den Zusammenhalt und die Attraktivität des Metropolgebiets zu stärken und schließlich die Erprobung neuer Lösungen in den Bereichen Governance und Finanzierung.

Kernaussagen

Für Luxemburg könnte die Ko-Entwicklung dessen Möglichkeiten stärken, auf Problemstellungen einzuwirken, die von unmittelbarem Interesse für seine Zukunft sind. Für die Nachbarregionen böte sie die Möglichkeit, stärker von den Verbreitungseffekten der Wirtschaftsdynamik des Großherzogtums zu profitieren. Sie würde daher eine Gelegenheit darstellen, alle Akteure hinter einer gemeinsamen Zukunftsvision für dieses, im Herzen der Europäischen Union gelegene, grenzüberschreitende Gebiet zu versammeln.

Leitung

Muriel Bouchet, Direktor der Stiftung IDEA asbl

Verfasser des Eintrags
Ansprechpartner
Erstellungsdatum
2021