La promotion des valeurs culturelles de la Grande Région dans le cadre des événements culturels transfrontaliers

La promotion des valeurs culturelles de la Grande Région dans le cadre des événements culturels transfrontaliers

Grenzraum
Großregion, Lothringen
Sprache(n)
Französisch
Einleitung

Der vorliegende Beitrag untersucht, in welchem Maße die Veranstaltung « Luxemburg und Großregion 2007 » dazu beitrug, innerhalb der Bevölkerungen des Gebiets gemeinsame, kulturelle Werte zu bilden, weiterzugeben und zu verstärken.

Inhalt

Aus einer konstruktivistischen Kommunikationssicht heraus versuchen wir sowohl zu zeigen, inwiefern die Verbreitung und Aneignung von kulturellen Werten im Rahmen eines grenzüberschreitenden Events die Darstellungen der Gebiete verändern, als auch wie die verschiedenen Aneignungen durch die beteiligten Akteure die Darstellungen der Kultur selber verändern.  

Nachdem die Wirkung der Erlangung des Labels selber aufgezeigt wurde, erforscht der Artikel anhand von Beispielen zur Produktion, Umsetzung und Annahme des Kulturprogramms, inwieweit ein Event auf unterschiedlichen Ebenen (lokal, regional, grenzüberschreitend) für die Veränderung der kulturellen Werte einer Region sorgen kann. Er zeigt ferner, dass wenn auch eine Veranstaltung dieser Tragweite zu einer gewissen Dispersion und Fragmentierung der kulturellen Werte, die die Bevölkerungen an dem Gebiet festmachen, führen kann, bestimmte Veranstaltungen, die auf sensible Art die vergangene Industriegeschichte der Großregion wiederaufleben lassen, gut dafür geeignet sind, eine gemeinsame Vorstellungswelt zu erschaffen, die ihrerseits die Bewohner der Großregion rund um gemeinsame, kulturelle Werte zusammenführt.

Fazit

Wir versuchten aufzuzeigen, wie mittels der Durchführung eines Kulturevents Identitätskonstruktionen auf neuen, regionalen Ebenen gebildet werden können. Das Fallbeispiel « Luxemburg, europäische Kulturhauptstadt 2007 » zeigt, welche Herausforderungen und Zwänge, Möglichkeiten, aber auch Grenzen die Kulturbildung von Gebieten in sich birgt. Abgesehen von den Bedingungen bezüglich der Bewerbungsregeln und den Anforderungen, die die Erlangung des Titels mit sich brachten, zeugen mehr oder weniger gelungene, von uns im Programm entdeckte Initiativen davon, wie komplex es ist, die gemeinsamen, kulturellen Werte der Großregion zu definieren und mit Leben zu füllen.   

Die Kulturveranstaltung wird als ein Mittel aufgefasst, um einerseits die kulturelle Dichte des luxemburgischen Raums zu sichern, um Letzteren somit als kulturelle Destination zu kennzeichnen, andererseits aber auch, um die kulturelle Integration der Bevölkerungen innerhalb des großregionalen Raums zu fördern. Um dies zu schaffen, liegt es vielen grenzüberschreitenden Projekten am Herzen, die Mobilität der Publikumsgruppen innerhalb der Großregion zu fördern, damit so Erfahrungen miteinander geteilt, gemeinsame Werte kennengelernt und schließlich auch das Zugehörigkeitsgefühl dieser Bevölkerungen zu einem gemeinsamen Gebiet, nämlich dem der Großregion, gestärkt werden kann.

Die kulturellen Werte werden im Kulturprogramm jedoch verwässert und fragmentiert. Parallel dazu handelt es sich dabei in Lothringen um vereinbarte und traditionelle, kulturelle Werte, die übereinstimmend zwischen den involvierten Kulturschaffenden festgelegt wurden. Man kann bezüglich der Akzeptanz der Events beobachten, dass die Publikumsgruppen diejenigen lokalen, kulturellen Werte bevorzugen, die mit der Vergangenheit ihrer Region zu tun haben – was angesichts der Programmgestaltungsausrichtung letztendlich auch logisch ist. Das Beispiel der « Citadelles de feu » [Feuerfestungen] stellt jedoch ein interessantes Beispiel für eine Vorstellung dar, bei der eine Identitätsbildung auf großregionaler Ebene gefördert wird, indem man sich des Kulturerbes und Gedenkens einer gemeinsamen industriellen Vergangenheit bedient.

Kernaussagen

In den Raumplanungspolitiken wird die Kultur als Instrument für die Transformation des Bilds gesehen, das sich die Bevölkerungen von einem Gebiet machen. Das Event « Luxemburg und Großregion – Europäische Kulturhauptstadt 2007 » ist ein Beispiel für diese Nutzung der Kultur als einen Faktor für Entwicklung und territorialen Zusammenhalt.Zunächst einmal beleuchtet die Forschung die Art, mit der diese Politiken sich konkret in der Erarbeitung einer großangelegten, pluridisziplinären und themenorientierten Kulturprogrammgestaltung auf Ebene eines grenzüberschreitenden Gebiets niederschlagen.

Ferner führen der Reichtum und die Vielfalt der Darstellungen, die die Kulturvorstellungen beim Publikum erzeugen, zur Bestätigung, dass solche Kulturevents dazu in der Lage sind, gemeinsame, kulturelle Identitäten mit der Zeit zu festigen.Und schließlich hebt der Artikel hervor, wie bedeutsam es für die involvierten Kulturschaffenden ist, die Maßstäbe und Dimensionen des von den Einwohnern erlebten Gebiets genau zu erfassen, damit die Kulturevents auch Sinn machen und tatsächlich zu verstärkenden Hebeln für eine gemeinsame, territoriale Identität werden.

Leitung

Gaëlle Crenn, Maison des Sciences de l’Homme, Université de Lorraine

Verfasser des Eintrags
Ansprechpartner

Gaëlle Crenn

Fonction
Maîtresse de conférences
Organisation
Crem, Université de Lorraine, France
Erstellungsdatum
2020
Verlag
PUN - Editions Universitaires de Lorraine
Identifikationsnummer

ISBN-10 2814301667
ISBN-13 9782814301665