Interdisziplinäre Online-Vortragsreihe: Border Realities

Border Realities 2023/2024: Crises, Resistances, Silences – Perspectives from the Border and Borderlanders

Die vierte Ausgabe (2023/2024) der Online-Vortragsreihe „Border Realities“ beschäftigt sich mit dem Begriff und Phänomen der Krise aus Sicht der Border Studies und Borderlanders.

Regierungen und die internationale Politik gehen davon aus, dass wir weltweit in den letzten Jahrzehnten in einen anhaltenden Krisenzustand eingetreten sind: eine Situation, die von angespannten internationalen Beziehungen, wirtschaftlichen Rezessionen, Migrationsströmen, Gesundheitsproblemen, Klimawandel sowie Kriegen und anderen gewaltsamen Konflikten gekennzeichnet ist. Vor diesem Hintergrund ist es dringlich sich näher mit dem Konzept und Phänomen der Krise, ihrer politischen Verwendungsweisen und Erscheinungsformen auseinanderzusetzen – insbesondere aus Sicht der Grenzforschung.

Die Online-Vortragsreihe versammelt daher Grenzforschende aus Geographie, Politikwissenschaften und Anthropologie, um Konzept und Phänomen der Krise zu analysieren und zu zeigen, wie diese die Multiplizität von Grenzrealitäten prägen, komplexifizieren und sich darin überschneiden. Die Vortragenden stellen verschiedene situierte Praktiken des Umgangs mit Krisen vor und tragen damit zu einem vertieften Verständnis dieses komplexen und mehrdeutigen Phänomens mit Blick auf Grenzen und Grenzgebiete bei. Dabei werden letztere als Kontexte, Orte oder Verflechtungen problematisiert, in denen sich unterschiedliche Krisen sowohl lautlos als auch rabiat materialisieren. In diesen Prozessen spielt die Krise der Grenzen selbst eine entscheidende Rolle.

Die nähere Betrachtung von Krisen der Grenzen und in Grenzgebieten wird zeigen, dass Grenzrealitäten für einen Beobachtungsstandpunkt stehen können, der Konzept und Phänomen der Krise neu zu denken und zu problematisieren erlaubt.

Die Online-Vorlesungsreihe 2023/2024 wird vom UniGR-Center for Border Studies (Universität Luxemburg) und dem Centre for Border Region Studies (Universität Süddänemark) organisiert. Sie ist öffentlich und richtet sich an Forschende, Studierende und an die interessierte Öffentlichkeit.
 

11/10/2023 | 16:00 Uhr – Eeva Kaisa Prokkola & Satu Kivela (Universität Oulu) 

Geopolitics and biopolitics of governing cross-border mobilities in the COVID-19 pandemic: rationalities, technologies and subjectivities

Grenzüberwachungen und Mobilitätskontrollen als normalisierte geo- und biopolitische staatliche Reaktionen auf die COVID-19-Pandemie haben die Alltagsroutinen der Menschen stark verändert und beeinträchtigt, was für viele Menschen in den Grenzregionen zu einer "Krise in der Krise" führte. Unser Vortrag diskutiert die Verflechtung von Geo- und Biopolitik in der Pandemie-Governance in der EU-internen finnisch-schwedischen Grenzregion. Wir fokussieren uns insbesondere auf die spezifischen politischen Rationalitäten und Technologien der Steuerung grenzüberschreitender Mobilitäten sowie auf den damit verbundenen Widerstand und die Subjektbildung.

Der Vortrag wird auf Englisch gehalten.

Anmeldung hier (Zoom)

02/11/2023 | 16:00 Uhr – Rodrigo Bueno Lacy (Universität Ostfinnland) & Henk van Houtum (Radboud-Universität Nijmegen) 

Crisis Apartheid: Or how geography is distorted to justify the selective dehumanisation of refugees in EUrope and conceal the grobal segregation created by its border regime

Wir analysieren die inkonsistente europäische Haltung zum Flüchtlingsschutz, die durch den starken Kontrast zwischen der beispiellosen Begrüßung der ukrainischen Flüchtlinge und der Schreckenskammer, die das EU-Grenzregime für ungünstig rassifizierten Asylbewerber bereithält, verkörpert wird. Unser Argument ist, dass das geopolitische Narrativ der „Krise“ – d.h. ein entscheidender Moment inmitten düsterer Ungewissheit –, das die EU verwendet hat, um eine solche differenzierte Behandlung zu rechtfertigen, auf einem trügerischen Konzept der „geographischen Nähe“ beruht. Bei genauer Betrachtung dient dies als Fassade, um tiefsitzende rassische Vorurteile zu verbergen. Die selektive Entmenschlichung, die dem Rassismus innewohnt, entspringt einer mediatisierten Verzerrung der Geographie, die dazu bestimmt ist, einen permanenten Ausnahmezustand zu legitimieren, der sich räumlich als Apartheid manifestiert: ein Schauspiel menschlicher Segregation, das durch politisch durchgesetzte Unterschiede begrenzt ist und letztlich eine autoimmunreaktion mit selbstzerstörerischen Folgen darstellt.

Der Vortrag wird auf Englisch gehalten.

Anmeldung hier (Zoom)

30/11/2023 | 16:00 Uhr – Astrid M. Fellner (Universität des Saarlandes)

Border Crisis Art: Solidarity, Hope, and Reparative Practices

Wir befinden uns in einer Zeit der Polykrisen und einer Epoche der „borderization“, die einer neuen Bedeutung der Grenze gleichkommt. Der anhaltende Einfluss der Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch verstärkt und die beispiellose Ausbreitung neu entstehender und wiederbelebter Grenzen auf ein noch nie dagewesenes Ausmaß ausgedehnt. Gerade im Angesicht von Schwierigkeiten finden die Menschen jedoch oft die Kraft, sich anzupassen, zu erneuern und sich zusammenzuschließen. Krisen können die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes offenbaren und die Menschen dazu bringen, sich eine bessere Zukunft vorzustellen und gemeinsam zu handeln. Artivismus, die Verschmelzung von Kunst und Aktivismus, kann ein wirkungsvolles Instrument sein, um in Krisenzeiten Empathie zu wecken und den Dialog anzuregen. Dieser Vortrag befasst sich mit dem reparativen Potenzial künstlerischer Praktiken und vertritt die Auffassung, dass der Artivismus eine wichtige Rolle dabei spielt, in Krisenzeiten Hoffnung zu wecken. Artivismus spricht die Menschen emotional an, fesselt ihre Aufmerksamkeit und regt sie zum Handeln an.

Der Vortrag wird auf Englisch gehalten.

Anmeldung hier (WebEx)

14/12/2023 | 16:00 Uhr – Georgie Wemyss (Universität von East London)

Re-bordering the crisis

Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Verständnis von Krise durch die Untersuchung von Diskursen und Praktiken der alltäglichen (Re)bordering auf verschiedenen Ebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven über Zeit und Raum hinweg. Durch die Untersuchung der Grenzerfahrungen der Überlebenden eines Brandes in einer Londoner Wohnung zusammen mit denjenigen, die mit diesem Ereignis in Verbindung stehen. Der Vortrag befasst sich mit der Frage, wie man mit dem Ansatz des Bordering (nach Yuval-Davis, Wemyss, Cassidy 2019), Krisen besser verstehen kann.

Der Vortrag wird auf Englisch gehalten.

Anmeldung hier (Zoom)

16/01/2024 | 16:00 Uhr – Anne-Laure Amilhat Szary (Universität Grenoble Alpes)

Is there any such thing as a sustainable border? Climate transitions and border complexities

Weitere Informationen folgen in Kürze. 

Der Vortrag wird auf Englisch gehalten.

Anmeldung hier (Zoom)

08/02/2024 | 16:00 Uhr – Kolar Aparna (Universität Helsinki), Dorte Jagetic Andersen (Süddänische Universität), Lola Aubry (Universität Luxemburg), & Manju Sharma

Silencing Crises/Making Crises speak: Concluding Lecture/Performance

In der abschließenden Sitzung dieser Vortragsreihe werden die Gastgeberinnen Lola Aubry und Dorte Jagetic Andersen die wichtigsten Erkenntnisse aus den vorangegangenen Vorträgen zusammenfassen und gleichzeitig eine nuancierte Kritik des Begriffs der ‚Krise‘ im Kontext der Grenzstudien formulieren. Außerdem werden sie ihren in Kürze erscheinenden Sammelband „Silencing Crises/ Making Crises Speak“ vorstellen, der bei Berghahn Books erschienen ist. Die Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen Manju Sharma und Kolar Aparna werden einen Performance-Vortrag mit dem Titel „Partition, Colonial Trauma, and Temporalities of Stories“ halten, der das Gespräch ergänzt. Während dieses Performance-Vortrags versuchen sie, die Verflechtung von psychischer Gesundheit und geopolitischen ‚Ereignissen‘ (wie die Teilung von Indien und Pakistan, die COVID-19 Pandemie, der Brexit), die in den dominierenden Krisennarrativen oft ausgeklammert werden, aufzudecken. Sharma und Aparna führen im Tandem Geschichten auf, um Heilungsakte aus dem gelebten Zustand des ‚Niemals Weggehens‘ und ‚Niemals Ankommens‘ zum Ausdruck zu bringen.

Der Vortrag wird auf Englisch gehalten.

Anmeldung hier (Zoom)


Poster download hier


Kontakt
Denise Rodrigues Marafona
Universität Luxemburg
denise.rodriguesmarafona@uni.lu

Wissenschaftliche Leitung
Lola Aubry
Universität Luxemburg
UniGR-Center for Border Studies

Dorte Jagetic Andersen
Süddänische Universität
Centre for Border Region Studies

 


 

 


Vergangene Vortragsreihen

Border Realities 2022/2023 : Transformation der Grenzen und neue konzeptionelle Herausforderungen

Seit zwei Jahrzehnten ist ein Wiedererstarken von Grenzen zu beobachten. Das zeigt zum einen der bemerkenswerte Zuwachs an Grenzkontrollen, Grenzmauern und fortifizierten Grenzanlagen. Zum anderen zeigt das aber vor allem die fortschreitende Vervielfältigung von Grenzen: Sie dringen weit in die Breite der Gesellschaft vor, sie präsentieren sich in unterschiedlicher Gestalt und spannen sich räumlich zersplittert auf. Diese Transformation der Grenze ist mit der vertrauten Idee der Linie nicht mehr greifbar, sondern spiegelt sich in miteinander vernetzten Materialitäten, Lokalisierungen, Zeitlichkeiten, Körperlichkeiten, Diskursen und vielfältigen Wirksamkeiten wider. Diese neuen Formen der Grenze sind nicht nur für politische Akteure eine Herausforderung, auch Grenzforschende, die sich mit den veränderten Grenzrealitäten befassen, sind mit neuen konzeptionellen Herausforderungen konfrontiert. 

Die Online-Vortragsreihe setzt hier an und will die Transformation der Grenze sowohl anhand von empirischen Fallstudien als auch konzeptionellen Fragestellungen diskutieren. Dafür eingeladen sind internationale Grenzforschende der Sozial- und Kulturwissenschaften, die eigene Forschungs- und Reflexionsergebnisse auf das rezente Wiedererstarken von Grenzen beziehen und ihre neuen Formen herausarbeiten. 

Die Online-Vortragsreihe ist öffentlich und richtet sich an Forschende, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit. 

Organisiert vom UniGR-Center for Border Studies (Universität Luxemburg) und Centre for Regional and Borderlands Studies am Institut für Soziologie (Universität Breslau) 
 

 

13/10/2022 | 16:00 Uhr –  Gerhild Perl (Universität Trier)

26/10/2022 | 16:00 Uhr – Jarosław Jańczak (Adam Mickiewicz University / Europa-Universität Viadrina)

16/11/2022 | 16:00 Uhr – Łukasz Moll (Universität Breslau)

30/11/2022 | 16:00 Uhr – Anett Schmitz (Universität Trier)

07/12/2022 | 16:00 Uhr – Nina Sahraoui (CRESPPA, Paris, CNRS)

25/01/2023 | 16:00 Uhr – Dorte Jagetic Andersen (Süddänische Universität)
 

Kontakt und Organisation 
Denise Rodrigues Marafona (Universität Luxemburg) info@borderrealities.org  
Sylwia Zawadzka (Universität Breslau) sylwia.zawadzka@uwr.edu.pl 

Wissenschaftliche Leitung 
Christian Wille (Universität Luxemburg)  
UniGR-Center for Border Studies www.borderstudies.org  

Elżbieta Opiłowska (Universität Breslau) 
Centre for Regional and Borderlands Studies www.obrop.uni.wroc.pl

Border Realities 2021/2022: Zur Renaissance der Grenze in unsicheren Zeiten

Im Zuge der Pandemie wurden erstmalig seit der Nationenbildung die Grenzen von so vielen Ländern gleichzeitig geschlossen. Dieses Ereignis kann als (vorläufiger) Höhepunkt einer ganzen Reihe an territorialen (Selbst-)Versicherheitlichungen betrachtet werden, welche die in den 1990er Jahren aufgekommene Idee der „Borderless World“ in Frage stellt. Während damals unter dem Eindruck des sich ausbreitenden Internets, Falls des Eisernen Vorhangs, erhöhten Mobilität oder der globalen Klima- und Umweltfragen territoriale Grenzen scheinbar an Bedeutungen verloren, ist seit zwei Jahrzehnten eine Renaissance der Grenze zu beobachten.

Das Wiedererstarken von Grenzen geht vor allem auf jüngere Ereignisse zurück, wie der plötzliche Anstieg terroristischer Anschläge nach der Jahrtauendwende, die aufkeimenden Nationalismen, wachsenden sozialen Ungleichheiten oder die anhaltende Krise des Migrationsmanagements der westlichen Staaten. Sie haben nicht nur eine forcierte Digitalisierung der Grenzregime, temporäre Wiedereinführung von Grenzkontrollen im Schengen-Raum oder die Abschottung der EU-Außengrenzen bewirkt. Sie haben auch zu gesteigerten Ungewissheiten, sozialen Fragmentierungen und zu einer Vervielfältigung von Grenzanlagen geführt.

Diese Entwicklung legt nahe, dass wir sowohl im globalen Maßstab als auch in den Europäischen Grenzregionen in ein Zeitalter der Grenzen eingetreten sind. Die Grenzforschung ist vor diesem Hintergrund mit geeignetem Orientierungs- und Handlungswissen besonders herausgefordert. Darauf baut die mehrsprachige Vortragsreihe auf und bringt zum einen die Vielzahl der Themen und Ansätze des multiparadigmatischen Arbeitsfelds zusammen. Zum anderen werden Forschungsergebnisse zur Diskussion gestellt, die aus der Bearbeitung aktueller Probleme und Herausforderungen resultieren und die Signatur der Grenze tragen. Dafür eingeladen sind internationale Forscher*innen der raum- und kulturwissenschaftlichen Grenzforschung.

29/06/21 | 16.15 Uhr – Daniela Johannes (West Chester University of Pennsylvania)

Dust and Death: Politics of Nature at the U.S.-Mexico Border

Moderation: Astrid M. Fellner (UniGR-CBS, Universität des Saarlandes)

Weitere Informationen hier

29/09/21 | 16.30 Uhr – Elżbieta Opiłowska (Universität Wrocław)

Determinants of cross-border cooperation in the Polish–German borderland

The German-Polish borderland belongs to new border regions in Europe. It was created after WWII as a result of the Potsdam Treaty. However, for over 40 years the cross-border contacts were limited to meetings of communist officials and strongly controlled exchanges of activities. Thus, border communities could hardly develop any transborder interactions until the fall of communism.

During the lecture I will trace the development of the bilateral cooperation between Germany and Poland in the borderland and address the following questions: Which factors particularly enhance and which inhibit the cross-border cooperation? What role do the EU and state actors play in the Polish–German bilateral relations in border regions? The talk is based on the evaluation of expert interviews and both Polish and German documents that was carried out within the research project "Poland and Germany in the European Union - new forms and models of bilateral relations in foreign policy and cross-border cooperation" funded by the Polish-German Science Foundation.


Moderation: Christian Wille (UniGR-CBS, Universität Luxemburg)

Weitere Informationen hier
 

  

05/10/21 | 16.30 Uhr – Jussi P. Laine (University of Eastern Finland) 

Counter-Europeanisation as a Security Challenge: Rebordering borderlessness

The European Union’s project of consolidating political community and its own international actorness have encountered formidable obstacles - partly due to global shocks and partly due to internal crises. In this process, borders have come to play a critical role as an interface between domestic concerns and wider interstate and intercultural contexts. As markers of difference, their role as barriers to undesirable influences and threats perceived to emanate from the other side have only been reinforced. Under pressure, a number of governments have opted for the end-of-pipe solution of closing their borders in an attempt to restrict the incoming or transiting movement of people, some succumbing to the knee-jerk reaction to build walls and fences. We have witnessed a consistent drive for ever stricter border and migration policies, which are not limited to mere border management but become an inherent part of a wide range of polices and societal practices. Accordingly, the success of Europeanisation, understood as the emergence of common rules, values, social agendas, etc., is no longer self-evident.

Moderation: Christian Wille (UniGR-CBS, Universität Luxemburg)

Weitere Informationen hier
 

12/10/21 | 20.00 Uhr – Johan Schimanski (University of Oslo)

Temporalities and migratory border-crossings in literature and other discourse

Professor Schimanski presents the work he has been leading within the Joint Committee for Nordic research councils in the Humanities and Social Sciences workshop on temporalities and migratory border-crossings in literature and other discourse. He will also offer a more principled reflection on the working of borders and temporalities through the lens of border poetics.

Moderation: Machteld Venken & Christoph Brüll (UniGR-CBS, Universität Luxemburg)

In Kooperation mit der UniGR-CBS Arbeitsgruppe Border Temporalities
 

10/11/21 | 16.30 Uhr – Tracie Wilson (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

Where Border Studies and More Than Human Worlds Meet

This talk explores the intersections of Border Studies with research that advances more than human, post-humanist, and new materialist perspectives. These approaches often expand concepts of agency, reject human exceptionalism, and stress the co-creative aspects of our experiences of “becoming with” non-human entities. Such orientations foster new ways to think about our connections to the natural world and can serve to validate affective and sensory experience. Yet, they also present certain challenges. Drawing on examples from my own research and the work of others, I consider the possibilities and limitations of these perspectives in addressing the making and un-making of borders and addressing matters of environmental justice.

Moderation: Antje Bruns (UniGR-CBS, Universität Trier)

 

17/11/2021 | 16.30 Uhr – Alexei Kiryukhin (V. N. Karazin Kharkiv National University)

 Models of cross-border functional regions stability in the post-covid period for the purposes of territorial cohesion

18/11/21 | 14.00 Uhr – Joanna Kurowska-Pysz (WSB University)

The cross-border functional area as a new solution supporting territorial cooperation in the European Union – a case study of the Polish-Lithuanian borderland 

18/11/21 | 16.30 Uhr – Hedwig Wagner (Europa-Universität Flensburg)

Les géo-médias à l'interface des sciences de géo- et des sciences des médias

Moderation: Grégory Hamez (UniGR-CBS, Université de Lorraine) and Angeliki Monnier (CREM)

06/12/21 | 16.30 Uhr – Peter Ulrich (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg)  

Die Grenze im Zentrum. Bedingungen für gelingende grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Europa der Grenzregionen in unsicheren Zeiten

In den letzten Jahren ist eine Renaissance der Grenze(n) in den europäischen Grenzregionen zu beobachten. Doch bereits zuvor war die Grenze auch im Schengenland präsent - allerdings im Hintergrund und eher unscheinbar. Die Grenze wurde im Zuge des europäischen Integrationspozesses ins Zentrum gerückt, um ein “Europa der Grenzregionen” zu befördern mit zahlreichen euroregional-institutionellen Kooperationen über EU-Grenzen hinweg. Die Grenze als multidimensionale und komplexe Entität wurde hier als Ressource und Bedingung für grenzüberschreitende Kooperation verstanden. Im Vortrag wird auf diese Korrelation von grenzbezogenen Faktoren und auf grenzüberschreitende Kooperations- und Governance-Prozesse eingegangen – aus einer vor-pandemischen Perspektive und in Zeiten der Corona-Krise.

Moderation: Christian Wille (UniGR-CBS, Universität Luxemburg)
 

21/01/22 | 16.00 Uhr – Damien Simonneau (Institut national des langues et civilisations orientales)

The digitization of border security

Migration and border controls are heavily digitized, generating ethical, organizational and political challenges. The guest lecture will first present the literature in security studies that addresses this data turn and focus on preliminary analyses on the digitization of the post-Brexit EU-UK maritime border.

Moderation: Karina Pallagst (UniGR-CBS, TU Kaiserslautern)

21/06/2022 | Border Realities: Perspektiven aus der Ukraine (Universität des Saarlandes

In der Vortragsreihe "Der Krieg in der Ukraine - ein Krieg um 'Europa'" findet am Dienstag, den 21. Juni 2022 eine hybride Podiumsdiskussion zum Thema "Border Realities: Perspektiven aus der Ukraine" statt.

Zu den Diskutanten zählen:

Dr. Julia Buyskykh, National Academy of Sciences of Ukraine
New-Old Boundaries in Anthropology: Ukraine as European “Other” Dr. Alina Mozolevska, Petro Mohyla Black Sea National University
Borders, Emotions and Counter-Propaganda: Analyzing Visual Discourse of Ukrainian Resistance Prof. Dr. Oleksandr Pronkevich, Petro Mohyla Black Sea National University
Maps, Borders and Ukrainian National Identity Dr. Viktor Sklokin, Ukrainian Catholic University
Concept of Borders in the Russian Imperial Discourse

 

21.06.2022
18:15 Uhr bis 19:45 Uhr
Universität des Saarlandes, Gebäude C7 4, Raum 1.17

Weitere Informationen: hier

Moderation: Prof. Dr. Astrid Fellner (Universität des Saarlandes)
 


Die Online-Vortragsreihe ist öffentlich und richtet sich an Forschende, Studierende und interessierte Praktiker*innen aus der Großregion und darüber hinaus.

Arbeitssprachen: Deutsch, Französisch, Englisch

Kontakt: Denise Rodrigues Marafona (denise.rodriguesmarafona@uni.lu)

 

Vortragsreihe des interdisziplinären Kompetenzzentrums UniGR-Center for Border Studies
 

 

Border Realities 2019/2020: Grenzwirklichkeiten: Herausforderungen und Perspektiven in ungewissen Zeiten

In Zeiten der COVID-19-Pandemie, im Zuge der so genannten ‚Flüchtlingskrise‘ und politischer Regulierungsregime rücken Grenzen immer stärker in den Fokus. Durch sichtbare und unsichtbare Linien regulieren sie die Beziehung zwischen Innen und Außen, Inklusion/Exklusion und Orte der Zugehörigkeit.

Auch für den regional-lokalen Kontext spielen diese Themen eine wichtige Rolle: Insbesondere in der Großregion sind grenzüberschreitende Lebenswirklichkeiten ausgeprägt. Im Jahr 2017 verzeichnete die Großregion mehr als 230.000 Grenzgänger_innen. Rund 40.000 von ihnen überqueren täglich die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg

Ziel der interdisziplinären Vortragsreihe von 12/2019-12/2020 ist es, die wissenschaftliche Debatte über physische und ideelle Grenzräume zu untersuchen, um Studierende und Wissenschaftler_innen der Großregion für Grenzen und ihre Herausforderungen aus kultureller, politischer und historischer Sicht zu sensibilisieren.

Programm und weitere Informationen hier

Organisator_innen der interregionalen Vortragsreihe

Anett Schmitz (Universität Trier)
Astrid Fellner (Universität des Saarlandes)
Christian Wille (Universität Luxemburg)

Interregionale Vortragsreihe im Rahmen des Netzwerks UniGR-Center für Border Studies mit Unterstützung der Universität der Großregion.

 

Online-Rundtischgespräch "Grenzwirklichkeiten in der Großregion in Zeiten der Pandemie" (28/05/2020)

Gastvortrag "Der Brexit und seine Grenzen: Grenzwirklichkeiten, Grenzfiktionen" (29/06/2020)