SaarLorLux

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In der Großregion SaarLorLux wurde zwischen Luxemburg und Lothringen die Entwicklung der grenzüberschreitenden Beschäftigung von atypischen Formen der Entsendung von Arbeitnehmern begleitet. Dieser Artikel konzentriert sich auf die grenzüberschreitende Entsendung von Zeitarbeitern aus Luxemburg nach Lothringen. Er zeigt, dass es nicht selten der Fall ist, dass französische Staatsbürger als Zeitarbeiter von luxemburgischen Agenturen nach Lothringen entsendet werden, manchmal nicht weit von ihrem Wohnsitz entfernt. Dieses Dokument ist in drei Teile gegliedert. Es stellt zunächst die wichtigsten sozioökonomischen Dimensionen dieser Entsendungspraktiken vor. Dann zeigt es, wie die unterschiedliche wirtschaftliche Dynamik und soziale und steuerliche Gesetzgebung von einem Land zum anderen zur Entwicklung der grenzüberschreitenden Mobilität (wozu auch die Entsendung von Arbeitskräften zählt) beigetragen hat. Schließlich stellt es die aktuellen Elemente der Debatte über die Entsendung aus der Sicht der lokalen Vertreter der luxemburgischen Zeitarbeitsagenturen, der Gewerkschaftsvertreter und der Verantwortlichen der französischen Arbeitsinspektion vor. Die Zeitarbeitsagenturen in Luxemburg spielen somit eine bestimmende Rolle für Luxemburg und Lothringen. Sie nutzen im Auftrag der Unternehmen in Lothringen die unterschiedlichen Steuer- und Sozialgesetzgebungen. Sie machen somit die Nutzung von Zeitarbeitern von luxemburgischen Agenturen günstiger als die Nutzung der Zeitarbeiter aus Lothringen. Es handelt sich um qualifizierte Arbeitskräfte in den Bereichen Industrie und Bauwesen. Sie werden für relativ lange und dauerhafte Aufgaben entsendet. Außerdem sind dies Arbeiter, die seit Langem für die luxemburgischen Agenturen arbeiten. Die unterschiedlichen Niveaus, Arbeitgeberkosten, Sozialleistungen und Löhne sind die Grundlage für die Entwicklung solcher Praktiken. Diese Praktiken sind laut den Verantwortlichen der Zeitarbeitsunternehmen legal, werden jedoch von den Gewerkschaften und Angestellten in Lothringen sehr kritisch gesehen. Für die Arbeitsinspektoren werden sie zudem aufgrund unzureichender Mittel nicht genügend kontrolliert.

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Die Beiträge in diesem Sammelband widmen sich den Bedingungen und den Hindernissen des grenzüberschreitenden Informationsflusses. Dabei wird auch die Frage gestellt, weshalb der Aufbau einer europäischen Medienöffentlichkeit ein schwieriges Unterfangen darstellt. Die Untersuchungen befassen sich dabei hauptsächlich mit der Großregion. Es wird deutlich, dass die Medienproduktion nach wie vor weitgehend national geprägt ist. Allen voran das Konzept des „journalistischen Feldes“ (Bourdieu) wird genutzt, um zu einem erweiterten Verständnis europäischer Medienphänomene beizutragen.

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Das Saarland versteht sich als Brücke zwischen Deutschland und Frankreich. Aufgrund der historischen Entwicklungen besteht bereits eine große Frankreichkompetenz, die weiter ausgebaut werden soll.

Die Frankreichstrategie ist als umfassendes und zivilgesellschaftliches Projekt angelegt. Sie verfolgt, in enger Kooperation mit Lothringen, eine Binnen-Strategie (Stärkung der Frankreich-Kompetenz im Land) und eine Außen- und Kommunikationsstrategie (Vermarktung der saarländischen Frankreich-Kompetenz nach außen, d.h. nach Frankreich und nach Deutschland). Auch wenn Französischkompetenz in Zentrum steht, ist die Frankreichstrategie im Kern eine Mehrsprachigkeitsstrategie.

Die Frankreichstrategie wurde bislang durch zwei „Feuille de route“, in denen Etappenziele aufgeführt sind, komplettiert.

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Die Frankreichstrategie des Saarlandes wird im Licht unterschiedlicher fachlicher Kontexte und vor dem Hintergrund großregionaler, nationaler, europäischer und globaler Prozesse thematisiert. Die Beiträge basieren auf einer öffentlichen Ringvorlesung, in deren Rahmen grenzüberschreitende Lebenswirklichkeiten, Maßnahmen, Kooperationen und die Mehrsprachigkeit im Grenzraum diskutierten wurden. Die deutsch-französische Zusammenarbeit und die Bedeutung der Frankreichstrategie in verschiedenen Handlungsfeldern werden erörtert, die vorhandenen Chancen und Herausforderungen, aber auch mögliche Beiträge aus Wissenschaft und Gesellschaft zur Nutzung der Potentiale der Grenzregion werden aus unterschiedlichen fachwissenschaftlichen Perspektiven beleuchtet.

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Angesichts des Schengenabkommmens wurden Grenzkontrollen an den internen EU-Innengrenzen größtenteils abgeschafft. 30 Jahre nach der Unterzeichnung dieses Abkommens ist Europa mit der “Flüchtlingskrise” (EC 2016) konfrontiert. Nach jüngsten Geschehnissen wie den Terroranschlägen in Paris und Brüssel beschlossen manche Länder die Wiedereinrichtung von Grenzkontrollen. Was sind die Auswirkungen der Wiedereinführung dieser Grenzkontrollen aus einer räumlichen Perspektive? Um diese Frage zu beantworten schlagen die Autor_innen einen synthetischen Literaturüberblick über konzeptionelle Instrumente vor, um die Wiedereinführung der Grenzkontrollen zu analysieren und um diese mit einer Auswahl an empirischen Befunden zu verbinden. Der Fokus liegt auf der Großregion, einer grenzüberschreitende Region, in der funktionale Abläufe wichtig sind.

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Zwecks der Analyse der Bedeutung von nationalen Grenzen für räumliche Identitäten in Grenzregionen wird ein mehrdimensionales Analysemodell entwickelt. Am Beispiel der Großregion SaarLorLux wird sowohl nach der Repräsentation des Raums und der Organisation der Alltagspraktiken der Einwohner der Region, als auch den räumlichen Projektionen in politischen Diskursen gefragt. Es wird deutlich, dass nationale Grenzen in den Identifizierungs- und Identifikationsvorgängen der Einwohner trotz grenzüberschreitender Verflechtungen einen wichtigen Part einnehmen. Sie gelten dabei jedoch nicht als starre Ordnungskategorien.

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In diesem Sammelband gehen die Autoren der Frage nach, wie grenzüberschreitende Regionen entstehen und was sie charakterisiert. Die Praktiken von institutionellen Akteuren und Grenzraumbewohnern in den Bereichen Arbeitsmarkt, Wirtschaft, politische Kooperation, Medien, Alltag und Kultur werden analysiert und diskutiert.

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Der Autor geht der Frage nach, ob das intensive Pendleraufkommen tatsächlich - wie meist im öffentlichen Diskurs proklamiert - als Zeichen einer fortschreitenden Integration bezeichnet werden kann oder ob es eher als Hinweis für andauernde sozioökonomische Ungleichgewichte zwischen den Teilregionen zu deuten ist. Dazu erstellt er eine Gegenüberstellung von politische Visionen und empirischen Wirklichkeiten. In dem Fazit „Grenzüberschreitender Arbeitsmarkt zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ unterstreicht Christian WILLE die asymmetrische Konfiguration der Beschäftigung. Diese ist einerseits auf Luxemburgs starken Ausbau des Dienstleistungssektors und die damit verbundene zentrale Position in Bezug auf die grenzüberschreitende Beschäftigung zurückzuführen, andererseits wird deutlich, wie sehr etwa die Regionen in Nordfrankreich nach wie vor unter dem Strukturwandel leiden. Es ist demnach eher von einem regionalen Auseinanderklaffen der Beschäftigung zu sprechen. Diese Heterogenität der sozioökonomischen Rahmenbedingungen muss allerdings gleichzeitig als Triebfeder der grenzüberschreitenden Beschäftigung anerkannt werden.

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In diesem Werk wird die Frage der grenzüberschreitenden Erwerbstätigkeit aus verschiedenen disziplinären und methodologischen Blickwinkeln betrachtet, um eine Bilanz zum Wissensstand in diesem Themengebiet zu ziehen und die Herausforderungen und Perspektiven dieser Form von Aktivität zu analysieren. Der erste Teil beschreibt die Grenzarbeit in ihren Konfigurationen, Entwicklungen und Dimensionen. Linguistische Praktiken, Überlassungen und Profile der Grenzgänger_innen werden bearbeitet, um sie besser mit der grenzüberschreitenden Erwerbstätigkeit in anderen Räumen (v.a. Oberrhein und Kanton Genf) vergleichen zu können (zweiter Teil des Werkes). Der dritte, analytischere Teil befasst sich mit den Auswirkungen der grenzüberschreitenden Erwerbstätigkeit auf die Dynamik wirtschaftlicher Entwicklung, Urbanisierung, des Lebensraums und der Governance. Der vierte und letzte Teil setzt sich schließlich mit der Frage nach der sozialen Konstruktion des Status von Grenzarbeiter_innen auseinander (Regeln, Konventionen, soziopolitische Repräsentation, etc.).