Territorial Science Echo: Forschungsergebnisse im Themenfeld Mobilität, Verkehrsinfrastrukturen und öffentlicher Verkehr / Résultats actuels en matière de recherche sur les thématiques de la mobilité, des infrastructures de

Territorial Science Echo: Forschungsergebnisse im Themenfeld Mobilität, Verkehrsinfrastrukturen und öffentlicher Verkehr / Résultats actuels en matière de recherche sur les thématiques de la mobilité, des infrastructures de

Grenzraum
Europa, Großregion
Sprache(n)
Französisch
Deutsch
Einleitung

Dieses Working Paper präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse in den Bereichen grenzüberschreitende Mobilität, Verkehrsinfrastrukturen, öffentlicher Verkehr und Einfluss der EU Politik auf den grenzüberschreitenden Verkehr und leitet Herausforderungen für die Raumentwicklung der Großregion ab.

Zusammenfassung

Das Working Paper beleuchtet den Themenbereich ‚Mobilität und Verkehr‘ und arbeitet Herausforderungen für die Raumentwicklung der Großregion ab. Insbesondere legt es einen Fokus auf die Territoriale Verteilung der grenzüberschreitenden Arbeitnehmerströme und deren Abhängigkeit vom Auto innerhalb der Großregion sowie den Einfluss von EU Politik auf Herausforderungen des grenzüberschreitenden Verkehrs.

Inhalt

Die Idee des Territorial Science Echo wurde im Rahmen des INTERREG Projektes UniGR-Center for Border Studies im Jahr 2018 ins Leben gerufen. Das UniGR-CBS ist ein grenzüberschreitendes Netzwerk von rund 80 WissenschaftlerInnen der sechs Mitgliedsuniversitäten der Universität der Großregion, die über Grenzen, ihre Bedeutungen und Herausforderungen arbeiten. Das Territorial Science Echo dient dem grenzüberschreitenden Wissenstransfer von innovativem raumplanerischem Wissen der ForscherInnen des Center for Border Studies der Universität der Großregion (UniGR-CBS) in Politik, öffentliche Verwaltung und Gesellschaft, insbesondere der Einspeisung aktueller wissenschaftlicher Ergebnisse in den Aufstellungsprozess des Regionalentwicklungskonzeptes der Großregion (REKGR).

Die Expertise der ForscherInnen des UniGR-CBS trägt damit gezielt zur Vernetzung mit dem INTERREG Projekt Regionalentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) bei. Grenzregionen sind in besonderem Maße dazu geeignet, Labore für vergleichende Ansätze und integrative Strategien räumlicher Planung zu etablieren. In diesen Lernprozessen zu Raumplanung und Raumentwicklung können Antworten der Forschung auf sich verändernde Rahmenbedingungen mit gesellschaftlichen Anforderungen verzahnt werden. Die innovativen Ergebnisse der ForscherInnen des UniGR-CBS werden somit unmittelbar für die Praxis der Raumplanung und Raumordnung zugänglich gemacht. Dadurch wird die grenzüberschreitende Governance im Bereich Raumplanung gestärkt und auf eine wettbewerbsfähige Basis gestellt.
Außerdem sollen die wissenschaftlichen Diskurse gezielt für das REKGR nutzbar gemacht werden. Dazu wurden in fünf mit dem REKGR-abgestimmten und für die zukünftige Entwicklung der Großregion relevanten Themenfeldern („Demographie und Migration“- „Mobilität, Verkehrsinfrastrukturen und öffentlicher Verkehr“ – „Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung“ – „Energie“ – „Governance und Außenbeziehungen der Großregion“) kurze Syntheseberichte verfasst die sich aus aktuellen Forschungsergebnissen der Forscher-Innen des UniGR-CBS speisen und Herausforderungen für die Großregion identifizieren.

Die Berichte zu den Themenfeldern wurden in Autorenteams von ForscherInnen aller sechs Partneruniversitäten der UniGR verfasst mit der Vorgabe deren Ergebnisse kurz und verständlich in einem prägnanten Format (ca. 10 Seiten pro Themenfeld) darzustellen. Im November 2018 fand ein gemeinsamer Workshop der ForscherInnen des UniGR-CBS mit dem Wissenschaftsausschuss, der die Aufstellung des REKGR begleitet, sowie Akteuren der Großregion statt. Dieser diente der Reflexion der Raumentwicklung in der Großregion aus einer wissenschaftlichen Perspektive. Die Syntheseberichte wurden in der neuen Reihe der UniGR-CBS Working Papers veröffentlicht.

Der angestoßene Dialog zwischen ForscherInnen des UniGR-CBS und Akteuren der Großregion wird am Projekt REKGR erprobt und soll damit für die Bewältigung künftiger Aufgaben der Raumplanung langfristig und nachhaltig gesichert werden. In diesem Zusammenhang ist es geplant das Territorial Science Echo auch nach dem Ende der INTERREG Förderung im Rahmen des UniGR-CBS weiterzuführen.

Inhaltsverzeichnis:

  • Vorwort
  • Einleitung
  • Territoriale Verteilung der grenzüberschreitenden Arbeitnehmerströme und deren Abhängigkeit vom Auto innerhalb der Großregion
  • Entwicklung der grenzüberschreitenden Arbeitnehmerströme in Richtung Großherzogtum
  • Räumliche Verteilung der grenzüberschreitenden Pendlerströme von Arbeitnehmern aus der Perspektive des Wohn- und des Arbeitsortes
  • Verteilung nach Verkehrsmitteln für Pendlerströme in Richtung Großherzogtum
  • Auslastung von Bahnverbindungen in der Großregion und Auswirkungen
  • Lösungsansätze für Raumplanung und die Bahnanbindung zur langfristigen Reduzierung der Abhängigkeit vom Auto bis 2060
  • Einfluss von EU Politik auf Herausforderungen des grenzüberschreitenden Verkehrs
  • Theoretischer Hintergrund EU Politik, Europäische Integration und grenzüberschreitender Verkehr
  • Formale Umsetzung EU-verkehrspolitischer Ziele und Einfluss auf den grenzüberschreitenden Verkehr
  • Praktische Umsetzung EU-verkehrspolitischer Ziele und Einfluss auf den grenzüberschreitenden Verkehr
  • Schlussfolgerungen und Empfehlungen für grenzüberschreitende Regionen durch die EU-Unterstützung im Themenfeld Verkehr
  • Herausforderungen für die Großregion
  • Literatur
Fazit

Im Rahmen der Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Teilregionen der Großregion unterschiedliche Verkehrsinvestitionsprioritäten definiert haben. Das Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) bietet das Potenzial, diese stärker zu koordinieren.

Die Untersuchung des ersten Forschungsprojektes kam zu dem Schluss, dass der Anteil des öffentlichen Verkehrs an den grenzüberschreitenden Pendlerströmen nur deutlich erhöht werden kann, wenn die zukünftigen Arbeitsplätze in Luxemburg in der Nähe der sekundären luxemburgischen Bahnhöfe und entlang der Hauptachsen des öffentlichen Verkehrs innerhalb der Hauptstadt nach dem Prinzip des „Transit-Oriented Development“ geschaffen werden. Eine Konzentration der Siedlungsentwicklung nach diesem Prinzip würde auch zur Verringerung des CO2 Ausstoßes beitragen. Dies könnte im Rahmen der Entwicklung des REKGR geschehen.

Die unterschiedlichen Zugbetriebs- und Sicherheitssysteme in den Teilregionen der Großregion führen zu hohen Kosten um Schienenfahrzeuge zu kaufen, die auf mehreren Systemen verkehren können. Daher machen sie das Angebot direkter Verbindungen über die Grenze im öffentlichen Verkehr unwahrscheinlicher.

Eine weitere Herausforderung für die Großregion im Bereich der Mobilität betrifft die Kommunikation der Verkehrs- und Raumplaner mit den INTERREG Sekretariaten und den Verwaltungen, die für die Transeuropäischen Netze verantwortlich sind. Hier besteht hoher Verbesserungsbedarf.

Kernaussagen

Die Projektvorschläge des Raumentwicklungskonzeptes sollten eine grenzüberschreitende Dimension aufweisen und wirklich grenzüberschreitend koordiniert werden. Die wichtigsten Achsen für den grenzüberschreitenden Verkehr sollten definiert werden. Eine bloße Aufzählung aller Projekte der Teilregionen hingegen sollte vermieden werden.

Die zukünftigen Arbeitsplätze in der Großregion sollten entlang der Hauptachsen des öffentlichen Verkehrs innerhalb der Hauptstadt nach dem Prinzip des „Transit-Oriented Development“ geschaffen werden. Dies empfiehlt sich für die Siedlungsentwicklung in der gesamten Großregion, insbesondere aufgrund des prognostizierten weiteren starken Wachstums der Pendlerzahlen nach Luxemburg bis 2060 in Verbindung mit der zu erwartenden Überlastung der Straßeninfrastruktur und des öffentlichen Verkehrs in den Spitzenzeiten. Bei der grenzüberschreitenden Koordinierung dieser Entwicklung sollten die Verkehrs- und Raumplaner aus den unterschiedlichen Teilgebieten in den Diskurs und die Planung einbezogen werden. Es sollte geprüft werden, ob im Rahmen des REKGR eine Konzentration der Siedlungsentwicklung entlang obengenannter Infrastrukturen anhand von raumplanerischen Leitlinien als Ziel aufgenommen werden kann.

Um den öffentlichen Verkehr weiterhin attraktiver zu gestalten, sollte das bestehende Auskunftssystem zu den großregionalen Verkehrsangeboten ausgebaut werden und Informationen aus allen Teilregionen einbeziehen.

Da die Anpassung der unterschiedlichen Zugbetriebs- und Sicherheitssysteme in der Großregion nicht auf regionaler Ebene vorgenommen werden kann, sollte diese Herausforderung angemahnt werden und die Koordination als Notwendigkeit für die Zukunft definiert werden.

Es wäre von Vorteil, wenn die INTERREG Sekretariate und den Verwaltungen die für die Transeuropäischen Netze verantwortlich sind in die Erstellung des REKGR einbezogen würden, um großregionale Verkehrsbedürfnisse zu kommunizieren, gemeinsame Verkehrsentwicklungsziele und konkrete Projekte zu definieren und zukünftige Investitionen zu koordinieren. Eine Abstimmung könnte die Umsetzung der Verkehrsziele des REKGR mithilfe von Fördermitteln erleichtern. EU-geförderte Verkehrsprojekte sollten einen großregionalen Mehrwert aufweisen. Die Entscheidung über die Projektförderung sollte unter der Beteiligung von Verkehrsplanern aus den Teilregionen der Großregion getroffen werden. Diese sollten auch in die grenzüberschreitende und transnationale Projektumsetzung einbezogen werden.

Leitung

Beate Caesar & Karina Pallagst (Technische Universität Kaiserslautern (Hrsg.))

Verfasser des Eintrags
Beiträge

Beate Caesar (Technische Universität Kaiserslautern) und Jean-Marc Lambotte (Universität Lüttich)

Ansprechpartner

Beate Caesar

Fonction
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Organisation
Technische Universität Kaiserslautern, Deutschland
Erstellungsdatum
2019
Identifikationsnummer

https://doi.org/10.25353/ubtr-xxxx-f600-07db