Schenghen Border Art

Schenghen Border Art

Grenzraum
Europäische Union, Schengen-Raum
Sprache(n)
Englisch
Typ
Einleitung

Die virtuelle Sammlung “Schengen Border Art” umfasst ausgewählte Kunstwerke, die sich mit dem heute kontrovers diskutierten Schengen-Raum auseinandersetzen und stellt sie virtuell aus.

Zusammenfassung

In den Zeiten der Migrationskrise, die Europa erfasst, bietet die Website Schengen Border Art einen aktuellen Blick über die Werke zahlreicher Künstler, die sich mit dem Thema der europäischen Grenzen auseinandersetzen, mit der Art und Weise, wie Migranten und Neuankömmlinge diese Grenzen erleben, sowie mit der Gewalt, der Ungerechtigkeit und der Prekarität, die diese Menschen erfahren. Die unterschiedlichen Werke tragen dazu bei, die europäischen Bürgerinnen und Bürger für die Realität und das Ausmaß dieses Problems zu sensibilisieren.

Inhalt

Die virtuelle Sammlung “Schengen Border Art” ist als Archivraum aufgebaut, in dem fast 100 zeitgenössische Kunstwerke gelistet und inventarisiert sind.

Jedes Werk wurde mit seinem Namen, seinem Autor sowie seinem Datum aufgeführt. Die Werke werden ebenfalls bildlich dargestellt. Über einen HTML-Link erhält man nähere Informationen zu den einzelnen Werken. Die virtuell ausgestellten Werke umfassen viele unterschiedliche künstlerische Disziplinen: Illustration, Installationen, Video, Audio, Ausstellungen, Fotos, Literatur, Theater, bildende Künste, Skulpturen, Urban Art und Performances.

Hauptthema der aufgenommenen Werke ist die Wahrnehmung des Schengen-Raums nicht nur durch die europäischen Bürgerinnen und Bürger, sondern auch durch Migranten und Neuankömmlinge. Letztere werden hier über ihre Erlebnisse, ihre Migrationserfahrung, ihren oft prekären Alltag in Europa angesprochen und dargestellt. Dies erlaubt es ihnen, aus der Anonymität herauszutreten und es uns zu ermöglichen, ihre Gesichter und ihre Kulturen  zu entdecken.

Ergänzend zu dieser Sammlung entwickelt deren Kommissar eine kritische Betrachtung über den Blog « Schengenalia ». Darin finden sich jedes Jahr einige Porträts aus der aktuellen künstlerischen Produktion zum thematischen Schwerpunkt der Webseite, sowie einige Stellungnahmen zu aktuellen Migrationsfragen im Schengenraum.

Fazit

Die auf der Webseite Schengen Border Art vorgestellte Sammlung stellt die politische und engagierte Dimension eines Teils des künstlerischen Schaffens zum Thema Grenze in den Vordergrund. Diesen Werken geht es darum, die Gesichter und die persönlichen Erfahrungen von Migranten und Neuankömmlingen im Schengenraum zu zeigen, die viel zu oft anonym bleiben. Somit tragen die Werke dazu bei, die betrachteten Personen in ihrer menschlichen Dimension zu zeigen, statt wie in den Massenmedien oft üblich, nur im Zusammenhang mit den Problemen, die sie für die Gesellschaft darstellen. Dazu setzen die auf der Webseite Schengen Border Art gesammelten Werke auf die Aussagekraft der unterschiedlichen Kunstformen und auf die große Palette der verfügbaren Ausdrucksmittel.

Über die biografische Dimension ihrer Arbeit hinaus haben viele dieser Werke auch eine militante Dimension, manchmal setzen ihre Autoren auch politische Aktionen um. In solchen Werken drücken die Künstler ganz unmittelbar die Gewalt und die Ungerechtigkeit aus, die viele Migranten in Europa erleben.

Kernaussagen

Seit der Schaffung des Schengen-Raums wurde in Kunst und Kultur oft die Möglichkeit gefeiert, die nunmehr für europäische Bürgerinnen und Bürger bestand, sich in (zu diesem Zeitpunkt) 22 Nationalstaaten frei zu bewegen und auszutauschen. Dabei wird oft vergessen, dass diese Öffnung nur für Europäerinnen und Europäer gilt und dass die Hindernisse, die durch europäische Grenzen dargestellt werden, für Nicht-Europäer weiterhin bestehen bleiben. Die aktuelle Migrationsfrage sollte also mit einer neuen und menschlicheren Sichtweise auf die Personen einhergehen, die davon betroffen sind, also in erster Linie auf die Migranten selbst. Zu einer solchen neuen Sichtweise können Künstlerinnen und Künstler einen wertvollen Beitrag leisten.

Leitung

Ruben Zaiotti

Verfasser des Eintrags
Ansprechpartner
Erstellungsdatum
2020