3Land

3Land

Grenzraum
Schweiz, Deutschland, Frankreich, Großraum Basel
Sprache(n)
Französisch
Einleitung

Das Projekt 3Land ist das erste trinationale Stadtprojekt in Europa. Es zielt darauf ab, eine kohärente Stadtentwicklung der Rheinufer im Norden der Stadt Basel zu begleiten.

Zusammenfassung

Ziel des Projekts 3Land ist es, eine Aufwertung des trinationalen Raums im Norden von Basel auf beiden Rheinseiten zu unterstützen. Das Projekt gründet auf zwei grenzüberschreitenden Abkommen, die zwischen den betroffenen Gemeinden in der Schweiz, in Deutschland und in Frankreich getroffen wurden. Im Vorfeld dieser Abkommen erarbeitete MVRDV/Cabane/Josepy eine städteplanerische Vision, die später von der Agentur LIN vervollständigt wurde. In diesem Projekt geht es insbesondere um die Verdichtung eines Mischgebiets im Herzen der grenzüberschreitenden Metropolregion Basel, um die Verbesserung des Lebens- und Mobilitätsraums sowie um den wirtschaftlichen Strukturwandel.

Inhalt

Die ersten Schritte zur konzertierten Entwicklung der betreffenden Quartiere gehen auf das Jahr 2011 zurück, als die Vereinigung MVRDV/Cabane/Josepy die Entwicklungsvision 3Land entwickelte. Diese Studie diente als Grundlage für ein erstes Abkommen, das 2012 von den Grenzgemeinden getroffen wurde, in denen das Projekt umgesetzt werden soll.

In diesem ersten Abkommen wurden die wichtigsten Prinzipien für das künftige Projekt definiert, wie z. B. ein neues städtebauliches Programm mit einer größeren Verdichtung, mehr Mischgebieten und einer stärkeren Ausrichtung auf die Integration bestehender Stadtviertel in die Neuplanung, einer hohen Umweltqualität für Bauwerke und Stadtgestaltung, einer gelungenen Integration des natürlichen und architektonischen Erbes unter besonderer Berücksichtigung der Rheinufer als dem landschaftlichen Hauptelement der betreffenden Landschaft. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung einer besseren Zugänglichkeit der betreffenden Gebiete über die Entwicklung des Verkehrs innerhalb und durch die zu entwickelnden Gebiete.

Im Anschluss an seine Entwicklungsphase wurde das Projekt einer breiten Öffentlichkeit und ebenfalls den Akteuren aus dem Bereich der Stadtplanung und -entwicklung vorgestellt. Dazu wurde eine Wanderausstellung konzipiert. Dieser Prozess mündete 2016 in die Verabschiedung eines neuen Abkommens. Darin ging es um drei Hauptthemen: Mobilität (Verbesserung durch den Bau von 3 Brücken), landschaftliche Kohärenz und erste Bauprojekte. Dieses Abkommen ermöglichte die Umsetzung erster konkreter Maßnahmen.

Die Stadtentwicklung stützt sich auch auf Investitionen für Infrastrukturausstattung. Das symbolträchtigste Bauwerk ist mit Sicherheit die Dreiländerbrücke (Passerelle des Trois Pays). Weitere Umsetzungen sind bzw. werden sein: der Ausbau von zwei Tramlinien und die Planung eines X-förmigen Verkehrsnetzes. Mittelfristig ist auch ein trimodales Zentrum geplant und das bisher hier angesiedelte Hafenterminal wird verlegt, um neue Wirtschaftsaktivitäten anzusiedeln, die sich besser mit weiteren vorhandenen Nutzungsformen vertragen.
Als Qualitätsauszeichnung wurde das Projekt mit dem Label IBA Basel versehen, was außerdem eine grenzüberschreitende Begleitung der entsprechenden Maßnahmen gewährleistet.

Fazit

Das Projekt hat sich auf Studien und Expertisen gestützt, die seine Umsetzung ermöglicht haben und die ihm Kohärenz und Glaubwürdigkeit verliehen haben. Es stützt sich auf mehrere Abkommen zwischen den grenzüberschreitenden Partnern.

Eine weitere wichtige Bedingung für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts bestand in der Mobilisierung großer Investitionen für Infrastruktur und Verkehr. Neben den Anstrengungen, die im Hinblick auf die grenzüberschreitende Governance geleistet wurden, stellen diese Investitionen die zweite wichtige Bedingung dar, um die öffentliche Hand am Projekt zu beteiligen.

Zwischen den beiden Abkommen (2012 und 2016) wurde viel an der Abstimmung und an der Kommunikation gearbeitet, insbesondere mittels der temporären Ausstellung. Somit war es möglich, Akteure und BürgerInnen für das Projekt zu begeistern und sie mit einzubeziehen.

Da das Projektgebiet drei unterschiedliche Staatsgebiete umfasst, werden die künftigen Umsetzungen den jeweiligen regionalen Gesetzgebungen und Regelungen unterliegen. Somit ist eine landschaftliche und städteplanerische Kohärenz unabdingbar. Das Hauptbindeglied ist natürlich der Rhein als Hauptmerkmal des Gebiets. Ein weiteres Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Teilgebieten des Projekts ist das Thema der Zugänglichkeit, insbesondere für die EinwohnerInnen der jeweiligen Teilgebiete, in Form der Überquerungsmöglichkeiten des Rheins und der weiteren Ufergestaltung.

Leitung

Weil am Rhein Stadt, Canton de Bâle-Ville, Ville de Huningue, Ville de Saint-Louis

Verfasser des Eintrags
Beiträge

Canton de Bâle-Ville
Ville de Huningue
Communauté de Communes des Trois Frontières (CC3F)
Département du Haut-Rhin
Ville de Weil am Rhein
Eurodistrict Trinational de Bâle
IBA Basel
Landkreis Lörrach
Saint-Louis Agglomération

Ansprechpartner
Erstellungsdatum
2020